Das wohl bemerkenswerte Ergebnis stellte sie jetzt vor. Kinder hatten aus Wachs ein „Märchenschloss” geformt mit Türmchen und Zaun, Brunnen und Figuren. Sogar Blumen und Bienen sind in dem imposanten Gebilde zu entdecken: „Es wurde eben alles umgesetzt, was unsere kleinen Gäste auf dem großen Gelände gesehen haben.”
Rustikalere Kreativität bewiesen Mädchen und Jungen, die Bienenkästen mit Farben, Ornamente und Figuren versahen. 32 Behälter stapeln sich inzwischen an der Hauswand.
Es sollen noch mehr werden, weil die originelle Bemalung auch den fleißigen Insekten zugute komme, verriet Giehl.
Diese können nämlich Muster und Farben unterscheiden und finden auf diese Weise besser zurück zu ihrer Behausung. Wie es im Innern eines solchen Kastens aussieht, musste die Imkerin beim Honigfest immer wieder erläutern. Dabei verschwieg sie auch die Sorgen ihres Berufsstands nicht.
Die Bedrohung durch die Varroa-Milbe sowie die immer geringer werdenden Bienenweiden würden sich auf die Widerstandsfähigkeit der Bienen auswirken. „Viele Pollen geben ihnen den ‚Winterspeck‘”, erklärte die Expertin. Deshalb könne nur eine intakte Natur das Überleben sichern.
Die Giehls gehen dafür mit bestem Beispiel voran. Nach einer vor Jahren bereits angelegten Streuobstwiese haben sie jetzt ein großes Wildblumenfeld angelegt. Um dies weiter zu pflegen und neue Pflanzen anzusiedeln, wurde eine Tombola veranstaltet. Alle Stände beim Honigfest steuerten Preise bei. Durch den Losverkauf kamen 600 Euro zusammen. Auch das erfüllt Anna-Lisa Giehl mit Dankbarkeit.
Warum sich gerade viele junge Familien mit ihren Kindern rund um die ehemalige Försterei tummelten, hat sie inzwischen ergründen können.
In den vergangenen Monaten waren etliche Schulklassen und Kindergartengruppen bei ihr zu Besuch gewesen. „Alles stille Fans”, glaubt sie: „Die haben dann bestimmt zu Hause erzählt: Wir müssen unbedingt zum Honigfest.”
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