Bürgermeister Heinz Laufmöller und Musikerin Christina Ziegler hatten vier Werke ausgewählt, die in Wort und Musik vorgestellt worden. Darunter befand sich auch eine aus Lärchenholz entstandene übergroße Darstellung zweier sich aufschwingender Möwen. Für Laufmöller war gerade diese Arbeit ein Symbol für Hauke selbst und dessen mutige Entscheidung, trotz Not in der Nachkriegszeit konsequent den künstlerischen Weg zu verfolgen.
Josef Hauke stammt aus dem Sudetenland. Dort ging der 1920 geborene Junge bei einem Holzschnitzer in die Lehre. Durch Krieg und Vertreibung kam die junge Familie 1947 nach Lauenau. Anfangs sorgte er für den Lebensunterhalt unter anderem durch in Holz geschnitzte Straßenschilder. Später stattete der überzeugte Katholik zahlreiche Kirchen in Norddeutschland aus. Bekannt wurde Hauke außerdem durch seine Arbeiten mit Mooreiche. Das mehr als 7000 Jahre alte Holz barg er selbst aus Kiesteichen an der Weser. Dessen Konservierung bewahrte er sich zeit seines Lebens als Berufsgeheimnis. Weitere Werke schuf er unter anderem aus Bronze, Keramik, Stein und Polyesterharz. In seinen letzten Jahren widmete er trotz eines schweren Augenleidens mehrere Arbeiten dem Flecken Lauenau, darunter der „Fleckendiener”, die Figuren am Gerberbottich, die „Akazienreihe” an der Siedlung Rothebreite und das Bergmanns-Denkmal in Feggendorf.
Tochter Karin Eckhardt dankte namens der Angehörigen in einem kurzen Grußwort dem Flecken Lauenau, für dessen Mühe, durch Stiftung und Gedenkzimmer „ein ehrendes Andenken an den Vater zu bewahren”. „Heute schließt sich ein Kreis”, fuhr Eckhardt fort, der am Ende einer traumatisierenden Flucht vor 65 Jahren in Lauenau begonnen habe: „Menschen brauchen ein Zuhause. Wir haben hier diesen Platz gefunden.” Sie wünschte sich für die Dauerausstellung viele Besucher. Foto: al