Die CDU/WGR-Arbeitsgruppe im Rat der Stadt Rodenberg hat da klare Vorstellungen. Sie stellte mit Schreiben vom 28. August 2012 den Antrag an Stadtdirektor Uwe Heilmann, dafür das Wohn- und Geschäftshaus in der Langen Straße 25 anzukaufen. Die CDU/WGR-Gruppe sieht in diesem Gebäude eine „sehr gute Möglichkeit, das Projekt ‚Seniorentreff‘ zu realisieren”, wie sie in ihrem Schreiben zu Papier bringt. Die Agenda 21 „Soziales” bzw. deren Mitglieder hätten das Objekt bereits besichtigt und es einstimmig für geeignet erachtet. Die Gruppe befürworte den Kauf, weil eventuelle Mietkosten nicht im Verhältnis zur derzeitig vorgesehen Nutzung als Seniorentreff stünden. Die Flächen im Erdgeschoss böten Platz für solch eine Einrichtung und zudem ließen sich dort zu einem späteren Zeitpunkt ein Jugendtreff und ein Büro für den Sozialdienst bzw. den Jugendpfleger platzieren. Alles könne getrennt voneinander betrieben werden. Eine Vernetzung sei jedoch möglich. Nach Informationen der CDU/WGR-Gruppe könne das Haus zu einem Kaufpreis in Höhe von 300.000 Euro erworben werden. „Bei gutem Verhandlungsausgang gehen wir davon aus, dass wir das Haus für 270.000 Euro kaufen können”, heißt es in einer dem Schreiben beigefügten Anlage. Die Kosten für den Umbau zum Seniorentreff, so heißt es weiter, wären vom Käufer aufzubringen. Auch würden weitere Instandhaltungsarbeiten notwendig, um das Objekt vollständig vermietbar zu machen. Das Fazit der Gruppe: Dort könne ein sehr gut platzierter Seniorentreff einschließlich Erweiterungsmöglichkeiten bei ebenfalls sehr guten räumlichen Voraussetzungen eingerichtet werden.
In der Aussprache zu dem dem Ausschuss vorliegenden Antrag listete Hans-Dieter Brand (SPD) die Vorschläge auf, die seine Fraktion zum Thema Seniorentreff vorgebracht habe. Brand nannte hier das Gebäude Lange Straße 2, die Galerie 51, das Gebäude in der Deisterstraße 17 („Ein Stadtgebäude. Hier könnte Seniorenarbeit morgen anfangen”), das Gebäude am Schwimmbad und die ehemalige Pizzeria. Alle Vorschläge seien jedoch bei der Ratsmehrheit auf Ablehnung gestoßen. Die SPD werde die Orte Deisterstraße 17 und Turnhalle weiter verfolgen und schlage zudem vor, langfristig über die mögliche Entwicklung eines Sozial- und Kulturzentrums nachzudenken. Dort könnten dann auch die Bereiche Senioren, Jugend und Soziales untergebracht werden.
Zum CDU/WGR-Antrag, das Haus Lange Straße 25 zu erwerben , führte Brand aus: „Ob das Haus geeignet ist, weiß ich nicht. Ich kenne das Objekt nicht.” Er vermisste eine Besichtigung des Objekts vor Beginn der Ausschusssitzung, wie es nach seiner Meinung ursprünglich vorgesehen gewesen sei. Sein Eindruck sei: „Es ist alles bereits durchverhandelt, ohne dass wesentliche Gruppen des Rates daran beteiligt waren, und ohne Klärung, ob Senioren- und Jugendarbeit dort überhaupt möglich ist”. Erhard Steege, der als Sprecher der CDU/WGR-Gruppe den Antrag an den Stadtdirektor unterschrieben hatte, hielt Brand nach dessen ausführlicher Darstellung entgegen: „Ich habe erwartet, dass Sie das torpedieren. Alle sind der Meinung, dass das Gebäude geeignet ist”. Und weiter, an den SPD-Ratsherren direkt gewandt: „Herr Brand, wie lange wollen Sie die Rodenberger noch veralbern, wie lange wollen Sie noch rumeiern.” Bei vier Ja-Stimmen und drei Gegenstimmen der SPD-Mitglieder sprach der Ausschuss die Empfehlung aus, das Gebäude Lange Straße 25 mit der Absicht zu erwerben, dort den Seniorentreff einzurichten. Die dafür benötigten Mittel sollen in den Haushalt eingestellt werden. Ferner soll das Thema zügig an den Bauausschuss zur weiteren Bearbeitung überwiesen werden. Foto: bt