Gut vier Jahre ist es her, dass die in Minden ansässige Regionalgesellschaft ein Auge auf das 33 Hektar große Gelände in direkter Autobahnnähe geworfen hatte. In Lauenau sollte ein neues Verteilzentrum entstehen, das die bisherigen kleineren Läger in Minden, Sarstedt und Wunstorf ablösen würde. Doch die rasche Realisierung verzögerte sich, weil der Komplex mehrfach überplant wurde. Zudem entstand ein neues Logistikkonzept, das sich inzwischen für die Bereiche Berlin und Brandenburg bewährt hat und nun auch für die Lagerstandorte in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt eingeführt werden soll. Dafür wurden an den Standorten Osterweddingen und Landsberg in Sachsen-Anhalt Um- und Erweiterungsbauten vorgenommen, die in diesen Tagen in Betrieb gehen. In Niedersachsen entstehen Neubauten in Wiefelstede und eben in Lauenau. Insgesamt investiert Edeka in seine geänderte Logistik 330 Millionen Euro, davon allein in Lauenau 148 Millionen Euro. Mit den Erweiterungen an den anderen Standorten und dem hiesigen Neubau werden 160.000 Quadratmeter Lagerflächen neu geschaffen. Die Lauenauer Niederlassung wird allein 69.000 Quadratmeter umfassen. Trotzdem ist zunächst nur ein Wechsel der bisherigen Lagerstandorte Minden und Wunstorf vorgesehen. Sarstedt bleibt bis auf weiteres für ein Teilsortiment erhalten.
Auf der Lauenauer Baustelle sind bisher 250.000 Kubikmeter Erde bewegt worden, um das Gelände terrassenförmig zu profilieren. Eine 7,50 Meter hohe Stützwandkonstruktion aus bewehrter Erde mit einer Gabionenwand als Vorsatzschale trennt die beiden geschaffenen Ebenen. Im Rahmen der Tiefbauarbeiten wurden ein 700 Meter langer Graben verlegt sowie bereits Regenwasser-Rückhaltebecken und –Mulden geschaffen. In den vergangenen Monaten setzten Spezialmaschinen mehr als 5000 Bohrpfähle bis zu 20 Meter tief in den Boden, um den Untergrund für das Gebäude zu stabilisieren.
Neugierige müssen übrigens nicht unbedingt direkt am Gelände sich vom Baufortschritt überzeugen. Das Unternehmen bietet in seiner Internetpräsenz unter www.edeka.webcam-profi.de Aufnahmen zweier Panoramakameras, die halbstündlich aktualisiert werden und eindrucksvoll die Veränderungen auf dem Gelände dokumentieren. Foto: al