Schaumburger Wochenblatt
  1. Lehrer und Sozialarbeiter nehmen einen besonderen Stellenwert bei der Jugend ein

    Von Facebook bis Encouraging / 11. Fachtagung für Prävention vom Landkreis Schaumburg auf dem Bückeberg

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    LANDKREIS (wa). Zu welcher Person gehen Sie, wenn Sie ein Problem haben? Diese Frage haben Lehrer, Sozialpädagogen und Schulsozialarbeiter von ihrer Kursleiterin Barbara Hennings gestellt bekommen. Bei Birgit Schukowski, Schulsozialarbeiterin in der Magister-Nothold-Schule Lindhorst, war das die Großmutter. Gemeinsam mit Kollegen hat sie bei der 11. Fachtagung Prävention vom Landkreis Schaumburg am Workshop "Encouraging – Aktive Ermutigungsarbeit für die pädagogische Arbeit" im jbf-Centrum auf dem Bückeberg teilgenommen.

    Dabei ging es nicht nur darum Kinder und Jugendliche zu ermutigen, sondern auch sich selbst. "Häufig neigt man dazu nur negativ zu reden", weiß Birgit Schukowski. Seit 34 Jahren arbeitet sie pädagogisch mit Kindern und Erwachsenen mit und ohne Behinderung. Wichtig sei es, die Menschen zu akzeptieren auch wenn schlechte Dinge geklärt werden müssen. "Man darf Schüler nicht klein machen, man muss sie positiv bestärken", sagt Schukowski. Sie selbst hatte einen Lehrer, der sie immer ermutigt hat, dass zu machen was sie möchte. Übrigens: Nach 15 Jahren als Erzieherin, beschloss Birgit Schukowski noch einmal zu studieren. Bestimmt hat sie bei dieser Entscheidung an die Worte ihres Lehrers gedacht. Lehrer sind nicht nur Pauker, in erster Linie sind sie Schlüsselpersonen und geben im besten Fall den jungen Menschen einen guten Start ins Leben mit.

    An anderer Stelle ging es um das große Thema Facebook. Moritz Becker vom Verein Smiley in Hannover informierte die Teilnehmer über die Wichtigkeit von sozialen Netzwerken. Schwierig sei es, einen Mittelweg zwischen der eigenen sozialpädagogischen Arbeit und der "Freundschaft" auf Facebook zu finden. "Man darf nicht anfangen und den Kindern bei Facebook nachspionieren", so Becker. Andererseits könne das Portal sehr gut als Kontaktquelle genutzt werden. Einer Sozialarbeiterin sei es allerdings schon passiert, dass durch eine Facebook-Nachricht über eine unrechtmäßige Party auf einem Schulhof informiert wurde. "Hätte Sie verraten wer es war, hätte sie nie wieder Vertrauen zu den Jugendlichen aufbauen können", erzählt Becker. Soziale Netzwerke können sehr hilfreich, aber auch tückisch sein. Trotzdem: Kinder und Jugendliche müssen dort abgeholt werden, wo sie sind – und dazu gehört Facebook. Wie unterschiedlich kulturelle Sitten sind, wissen Lehrer und Sozialpädagogen sehr gut. Leena Ferogh ist Trainerin für interkulturelle Kommunikation an der Uni-Kassel. In ihrer Gruppe beschäftigten sich die Teilnehmer mit Fragen rund um kulturelle Unterschiede. Theoretische Grundlagen und praktische Methoden durch Spiele gingen ineinander über.

    Mit 35 Teilnehmern war die Fachtagung in diesem Jahr nicht so gut besucht wie sonst. "Das liegt an dem verspäteten Termin, normalerweise laden wir Anfang März zur Fachtagung", erklärt Andreas Woitke, Stadtjugendpfleger. Neben den einzelnen Workshops aus denen die Teilnehmer vorher wählen konnten, blieb genügend Zeit für Gespräche untereinander. Foto: wa

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