Die Bürgerinitiative „Bürgerprotest Stadthäger Asphalt-Mischwerk” teilt in einer Pressemitteilung mit, dass es seit Inbetriebnahme des Asphalt-Mischwerkes zu zahlreichen Beschwerden von Seiten der Bürger und insbesondere der Anwohner über unangenehme Gerüche gekommen sei. Deutlich zu riechen seien sowohl der Asphaltgeruch, der insbesondere beim Beladen der Fahrzeuge austritt, als auch der typische Geruch, der beim Verbrennen von Braunkohle entsteht. „Wir haben damit gerechnet, dass Stadthagen vor allem bei Westwind durch das Asphalt-Mischwerk in Mitleidenschaft gezogen wird”, so der BI-Vorsitzende Lothar Kutzinski, „schließlich wird selbst in der Immissionsschutzrechtlichen Genehmigung von belästigenden Gerüchen der Anlage ausgegangen. Zum Schutz der Nachbarschaft sei zwar ein Grenzwert festgesetzt worden. „Doch dieser Grenzwert ist eine absolute Farce”, so Kutzinski weiter. Er sei viel zu hoch und zum Schutz der Bevölkerung völlig unzureichend. Mit diesem Grenzwert werde der Bevölkerung im Jahr insgesamt 876 Stunden Geruchsbelästigung zugemutet. „Das ist schlichtweg unglaublich. Denn dieser Wert bedeutet, dass es beim Betrieb der Anlage letztlich immer stinken darf,” ärgert sich der Vorsitzende. Zu bedenken sei zudem, dass sich die Geruchsbelästigungen vornehmlich auf die Sommermonate konzentrieren, in denen sich die Bürger viel im Freien aufhalten beziehungsweise die Wohnung aufgrund hoher Temperaturen durchlüften wollen. Dies mache das Leben in Stadthagen unattraktiv. „Der Gestank alleine ist schon schlimm genug und verursacht Unwohlsein. Problematischer ist aber, dass bei der Verbrennung von Braunkohle - wenn auch in kleinsten Mengen - das Nervengift Quecksilber über den Schornstein austritt. Ursächlich hierfür ist die nach unserer Auffassung völlig unzureichende Filteranlage, durch die das entstehende Quecksilbergas nahezu ungehindert entweichen kann. Über die Atemwege gelangt es in den Blutkreislauf und lagert sich im Gehirn an. Quecksilber ist für den menschlichen Organismus extrem gefährlich, weil es Nervenschäden und Erkrankungen der Atemwege verursacht und sogar mit Krebserkrankungen in Verbindung gebracht wird. Diese Gesundheitsgefährdungen könnten auch vermieden werden, wenn anstelle der Braunkohleverbrennung Erdgas verfeuert würde”, so der 2. Vorsitzende Jürgen Burdorf. „Wenn man bedenkt, dass sich mehrere Schulen und Kindergärten im Einzugsbereich des Asphalt-Mischwerkes befinden, ist es für große Teile der Bevölkerung Stadthagens nach wie vor völlig unverständlich, dass Bürgermeister Hellmann und der Rat in offenbar völliger Verkennung dieser Gefahren und Belästigungen die Ansiedlung dieses Unternehmens betrieben haben”, so Vorstandsmitglied Dieter Latus. Und Vorstandsmitglied Gabriele Mischke betont: „In den letzten Tagen waren vorwiegend westliche Teile Stadthagens betroffen. Je nach Windrichtung können aber auch Nienstädt und Meinefeld betroffen sein.” „Die jüngsten Erfahrungen zeigen, wie notwendig es ist, dass im Asphalt-Mischwerk Filter eingebaut werden, die die Geruchsbelästigungen reduzieren und gleichzeitig verhindern, dass giftige und krebserregende Gase nahezu ungehindert austreten können oder auf eine Erdgasfeuerung umgestellt wird. Außerdem müsste durch bauliche Maßnahmen dafür gesorgt werden, dass bei der LKW-Befüllung Gerüche zumindest in deutlich geringerem Umfang in die Umwelt gelangen. Dafür wird sich die Bürgerinitiative weiterhin mit Nachdruck einsetzen, „ so Kutzinski abschließend. Foto: privat