Da einige Tage zuvor in Israel die Parlamentswahlen stattfanden und diese mit Überraschungen endeten, erfuhr die Veranstaltung eine spontane Aktualität. „Bis zum Wahltag sind wir doch alle von einem klaren Sieg der „Zionistischen Union” unter Buji Herzog ausgegangen”, sagte Wilmers in seiner Begrüßung. Tatsächlich aber erreichte die national-konservative Likud-Partei unter Benjamin Netanjahu mit 30 der insgesamt 120 Knessetsitze einen Überraschungssieg, während Herzog auf nur 24 Sitze kam. Ein Rückschlag für die künftige Friedenspolitik in Israel? Ja, meinten die anwesenden Teilnehmer einhellig, zumal alle Prognosen vor der Wahl anders lauteten.
Friedrich Winkelhake, Bückeburg, Referent des Abends und langjähriger Israelkenner vermutet auch einen weiteren Stillstand in der Friedenspolitik. „Netanjahu hat sich kurz vor der Wahl noch gegen eine „Zwei Staaten Theorie” ausgesprochen, damit auch die Vereinigten Staaten von Amerika brüskiert”. „Zur Fortsetzung der Friedenspolitik gibt es keine Alternative”, ist sich auch Uwe Toepfer (WIR), der den Abend moderierte, sicher.
Es sieht so aus, als ob er Recht hat. Schon zwei Tage nach der Wahl rückte Netanjahu vorsichtig von seiner Wahlaussage ab.
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