„Was sind die Erfolgsfaktoren dieser Entwicklung gewesen?”– auf diese Frage suchten die Vertreter des Arbeitskreises Bürgerenergiewende Schaumburg bei ihrem Besuch bei Bürgermeister Wilfried Roos in Saerbeck eine Antwort. „Zum einen haben wir schon um das Jahr 2000 angefangen, uns mit Energiethemen zu befassen, zunächst bei den eigenen Liegenschaften,” erläuterte der Bürgermeister. Einen gewaltigen Schub habe dann die intensive Einbeziehung der Bevölkerung bei der Entwicklung der Wettbewerbsunterlagen für die Auszeichnung als „Klimakommune der Zukunft” durch das Land Nordrhein-Westfalen gebracht. 150 Einzelvorschläge wurden in diesem Prozess von den Bürgern eingebracht, von einer zwölfköpfigen Steuerungsgruppe strukturiert und vom Rat einstimmig beschlossen. Diese Begeisterung der Bevölkerung, selber aktiv zu werden, setzte sich dann bei der Bereitschaft so vieler Bürger fort, in eigene Photovoltaikanlagen zu investieren oder sich an einer Bürgergenossenschaft „Energie für Saerbeck” zu beteiligen. „Das Bürgerengagement und die Identifikation der Bürgerschaft mit den Klimaschutzprojekten sind ein wesentlicher Baustein des Erfolgs”, erklärte Wilfried Roos. Ein Erfolgsfaktor in Saerbeck ist nach Einschätzung der Besucher aus Schaumburg aber auch, dass dort Menschen für das Thema brennen und damit andere angesteckt haben. Auf die Frage, was ihn als Bürgermeister persönlich dazu motiviert habe, weist Wilfried Roos auf seinen Enkel hin. Diesem möchte er eine Lebenswelt übergeben, die nicht mehr von Atomkraft und fossilen Energien abhängig ist, die vor allem die Zukunft bedrohen. Und er weist auf die wirtschaftlichen Vorteile hin, die Gemeinde und Bürger von diesem Engagement haben.Gerne ist der Bürgermeister bereit, seine Erfahrungen weiterzugeben. Der Arbeitskreis BürgerEnergieWende Schaumburg wird eine entsprechende Exkursion aus Schaumburg vorbereiten und dazu die Bürgermeister und weitere interessierte Multiplikatoren einladen. Foto: privat