„Aber wir sind weiterhin voll im Zeitplan”, bestätigte Polier Stefan Nitz. An diesem Sonnabend war auch er allerdings nur Zuschauer, weil Fachleute des Brückenbauunternehmens die Montage von zunächst neun Bauteilen in luftiger Höhe erledigen. Ein Autokran ließ die zehn Meter langen und bis zu zwölf Tonnen schweren Elemente einschweben. Prüfende Blicke galten der Passgenauigkeit: Höchstens zehn Millimeter durften die Abmessungen abweichen. Dass ab und zu einmal der Presslufthammer dröhnte, war einer kleinen Betonnase geschuldet oder einem Kiesel, der unerwünscht aus dem grauen Gusswerk ragte. Probleme im Ablauf schien es nicht gegeben zu haben: Kaum lag wieder ein Brückenteil an dem vorbestimmten Platz, erklang fröhliches Pfeifen vom hohen Gerüst bis zum Eintreffen des nächsten Elements aus hohen Lüften. Die am Sonnabend verlegten Teile überspannen die Kreisstraße 60 zwischen den jeweils drei Säulen auf jeder Seite. Folgerichtig musste auch die Fahrbahn voll gesperrt werden: Nicht einmal Fußgänger durften passieren. Seit dem Beginn der Woche sieht das schon anders aus: Die weiteren 18 Bauteile für die beiden Seitenbereiche der Brücke wurden von der Bundesstraßentrasse aus eingearbeitet, sodass der Verkehr auf der K 60 wieder rollen konnte – vorausgesetzt, die Ampel zeigte auf Grün. Wenn alle Elemente verlegt sind und das Mörtelbett komplettiert ist, muss die Anlage für einige Tage ruhen, bevor die weitere Abdeckschicht des Bauwerks folgen kann. Nitz sieht dafür keine Probleme: Im November ist alles fertig. Foto: al