Während die Erwachsenen bei Gebäck und anderen Leckereien ins Gespräch kamen, hatten viele der Flüchtlingskinder beim Schminken und bei Handarbeiten ihren Spaß. Möglich machte dies eine Gruppe von Schülern des Gymnasiums Bad Nenndorf (GBN), die gemeinsam mit Lehrern ins „Backhaus” gekommen waren, um sich den Kindern zu widmen. GBN-Lehrer Sascha Wöllert erklärte, dass sich die Initiative aus dem „Projekttag Demokratie” am Gymnasium entwickelt habe. Viele Schüler hätten dabei den Willen gezeigt, sich für die Unterstützung von Flüchtlingen zu engagieren. So riefen Wöllert und seine Kolleginnen Jacqueline Behr und Silke Mönchmeyer einer Art offene AG ins Leben, um solche Initiativen umzusetzen. Insgesamt 50 Schüler der Jahrgänge neun bis zwölf hätten ihre Bereitschaft zum Mitwirken erklärt. Die Gemeinschaft, die von den drei Lehrern ehrenamtlich geleitet wird, befindet sich noch in der Startphase und entwickelt Planungen, wie sie Flüchtlinge am sinnvollsten unterstützen kann. Die Ideen reichen von der Organisation eines Fußballturniers bis zur Spendensammlung. Schüler der Gruppe sollen sich künftig bei jedem Treffen des „Café International” einbringen. Der Bastel- und Schmink-Nachmittag kam bei den Flüchtlingskindern ganz offensichtlich gut an. Ebenso bei Natia Lang, Flüchtlingssozialarbeiterin der AWO. „Das ist toll, dass sich hier Jugendliche für Kinder einsetzen”, erklärte sie. Die Treffen des „Café International”, abwechselnd in Bad Nenndorf und Rodenberg, seien offene Veranstaltungen, die sich an Menschen mit und ohne Migrationshintergrund aus den Samtgemeinden Rodenberg und Nenndorf richten würden, so Lang. Das Konzept habe sich bewährt, bei den Zusammenkünften könnten die Flüchtlinge wichtige Kontakte knüpfen und in Austausch mit Alteingesessenen und anderen Flüchtlingen treten. Aufgrund der steigenden Anzahl der Flüchtlinge nehmen AWO und die sie unterstützenden Gruppen eine organisatorische Änderung vor. Für die Rodenberger und Nenndorfer Flüchtlinge gibt es in Zukunft getrennte Treffen. Ausnahme sind die Menschen, die gerade in Schaumburg angekommen sind. Schließlich sollen sie möglichst rasch im „Café International” willkommen geheißen werden und dort Kontakt finden. Foto: bb