Bereits vor drei Jahren stand ein Ausbau der Heimspielstätte in Waltringhausen zur Debatte. „Jetzt haben wir einen neuen Aufschlag gewagt und einen Antrag auf Planungskosten gestellt”, sagte Lattwesen. Beispielsweise sei der Sanitärbereich nicht für den derzeitigen Besucherzuspruch ausgelegt. Ein Umzug in die Sporthalle in Bad Nenndorf ist derweil aber keine Option: Dort gebe es nicht ausreichend Lagerplatz, die Werbung müsste zu jedem Spiel auf- und abgehängt werden, die Nutzung von Wachs sei nicht erlaubt. Zudem sei für Teile der Zuschauer das Sichtfeld eingeschränkt und weniger Platz auf der Tribüne. Lattwesen bekundete den Willen, tatkräftig an einem Ausbau mitzuwirken - einer finanziellen Beteiligung der HSG erteilte er aber eine klare Absage: „Da wird es keine Unterschrift von uns geben.” Das wäre in Anbetracht der Finanzlage des Vereins auch kaum ohne Weiteres zu stemmen. Unter dem Strich steht nach dem Jahr 2015 ein Minus von fast 15.000 Euro. Grund dafür: Die HSG ist durch Zusammenschlüsse weiter gewachsen, und „wir als Vorstand haben das Ganze falsch eingeschätzt”, sagte Lattwesen. Die Finanzlücke wird durch Darlehen der Stammvereine ausgeglichen. In der aktuellen Saison steht dem Vorsitzenden zufolge eine schwarze Null, „aber unsere Haushaltslage ist immer angespannt”. Durch die Zusammenschlüsse hat sich auch der Mangel an Schiedsrichtern noch einmal verschärft. „Wir müssten eigentlich 30 stellen, haben aber nur sechs im Spielbetrieb”, erklärte Lattwesen. Durch einen Schiedsrichterlehrgang habe man aber neue Kräfte hinzugewonnen, darum hoffe er, die Lücke kontinuierlich schließen zu können. Auch liege die Erlaubnis durch den Schiedsrichterverband vor, ehemalige Spielleiter zu reaktivieren. Auf Funktionärsebene ist ebenso Bewegung in der HSG. Kassenwartin Jessica Dröscher und Schriftwart Lars Hecht legen ihre Ämter nieder. Auf sie folgen Kai Bade (Kasse) und Guido Deseniß (Schrift). Außerdem sind zur kommenden Saison einige Trainerstellen neu zu besetzen. Sebastian Reichardt folgt auf Jörg Hasselbring als Coach der 1. Herren. Für den dadurch vakanten Posten in der 2. Herren soll in den nächsten Wochen ein Nachfolger präsentiert werden - ebenso wie für Olaf Keck, der nicht länger Koordinator der weiblichen Jugend bleibt. Auch für die männliche A-Jugend wird ein Trainer gesucht. Die Tätigkeit Kecks wurde von Lattwesen besonders hervorgehoben. Die Arbeit im Jugendbereich habe ihn besonders positiv überrascht. Die weiblichen A-, B- und C- sowie die männlichen B- und C-Jugenden bekamen ein Extralob: „Wir sind stolz auf die Leistungen der Mannschaften und der Trainer.” Dass jüngere Spielerinnen und Spieler in höherklassigen Teams aushelfen, habe deren individuelle Entwicklung vorangetrieben. Außerdem hätten auf einer Jugendtrainerschulung einige Aktive bereits erste Schritte in die Trainertätigkeit gewagt - und sammeln aktuell Erfahrung als Co-Trainer bei den Minis.Foto: tr