So darf nur mit Schrittgeschwindigkeit gefahren werden. Außerdem ist das Parken lediglich in entsprechend gekennzeichneten Bereichen erlaubt. Warum die Gemeinde den lokalen Schilderwald ergänzt, begründete Gemeindedirektor Sven Janisch auf Anfrage mit einigen Vorkommnissen in jüngster Vergangenheit. So seien Lastzüge beim Versuch des Be- und Entladens von parkenden Fahrzeugen behindert worden. Immer wieder gab es Klagen über Raser, die den bisherigen überdimensionalen Hinweis „30” auf der Fahrbahn ignorierten und den manövrierenden Schwerlastverkehr durch Gesten und anhaltendes Hupen nötigten. „Dabei sind Lieferung und Transport für unsere hier ansässigen Gewerbebetriebe wichtiger als der fließende Verkehr”, machte Janisch deutlich. Er selbst war erst vor Tagen Zeuge einer rücksichtslos parkenden Autofahrerin geworden, die sich trotz wiederholten Hinweises nicht davon überzeugen ließ, ihr Fahrzeug anderswo abzustellen. Forsche Autobesitzer hatten schon vor geraumer Zeit dafür gesorgt, dass seither Poller die Einfahrt zwischen ehemaligem Verwaltungsgebäude und Versandhalle versperren: Die Mitarbeiterinnen der hier ansässigen Sozialstation mussten beim Betreten und Verlassen ihrer Einrichtung wiederholt Ängste ausstehen. Dass der Flecken den Casala-Komplex seit dem Erwerb vor jetzt 14 Jahren als Betriebsgelände ansieht, zeigt sich trotz entsprechender Forderungen auch in der beharrlichen Weigerung, den dortigen Fahrbahnen Namen zu geben. Allerdings würden, so Janisch, die Gebäude künftig offiziell nummeriert. Zudem seien zwei große Übersichtstafeln in Auftrag gegeben worden, um Besuchern die Orientierung und den Weg zu Firmen, Dienstleistern oder kommunalen Einrichtungen in den verschiedenen Häusern zu erleichtern. Den Widerspruch zwischen der auf den Betriebsgelände-Schildern verlangten „Schrittgeschwindigkeit” und dem Fahrbahn-Hinweis „30” sieht Janisch als nicht so gravierend an: „Wenn die 30 Stundenkilometer eingehalten werden, ist das schon gut.” Parkverstöße oder andere geländewidrigen Vorkommnisse würden dagegen geahndet: „Das Hausrecht hat der Hausmeister”, macht der Gemeindedirektor deutlich. Dieser habe Anweisung, zur Not mit polizeilicher Hilfe das Nebeneinander von Schwerlastverkehr und passierenden Pkws sicherzustellen.Foto: al Foto RB10AL78