Zum facettenreichen Repertoire des anderthalbstündigen Konzerts gehörten nicht nur die berühmten „Abendglocken”. Es erklangen zum Beispiel auch georgische Volksweisen („Suliko”) und „Die Legende von den zwölf Räubern”. Das letzte Stück vor der Pause „Mnogaja leta” (Auf viele Jahre) des bekannten ukrainischen Komponisten Dimitri Bortnjanski, der hauptsächlich in Russland gewirkt hatte, widmete Chorleiter Valery Haplichnik dem angetanen Publikum. „Das singen wir für Sie, auf Ihre Gesundheit.” Im zweiten Teil wechselten sich Kosaken mit munteren Märschen wie „Jungs spannt die Pferde an” aus der Ukraine, Volksliedern wie das serbische „Schneegestöber” und Balladen ab. Zu letzterem zählte etwa „Ich bete an die Macht der Liebe”, ebenfalls aus der Feder Bortnjanskis. In harmonischem Einklang sorgten die Bass- und Baritonstimmen für ein Hörerlebnis der besonderen Art. Vor allem bei den abwechselnden Soli der Sänger, die bisweilen mit virtuoser Ausdauer überzeugten, sparte das Publikum nicht an Applaus und Bravorufen. Erst nach mehreren Zugaben schritt das singende Ensemble an den Zuschauerreihen vorbei aus der Wandelhalle, um seine Gäste am Ausgang mit Verbeugungen zu verabschieden – großes Kino für die Ohren und auch Augen. Foto: jl