Seit dem die erste Briefmarke der Welt, die berühmte Black Penny 1837 in England durch Sir Roland Hill eingeführt wurde und 1948 Bayern mit seiner bekannten „Schwarzen Einser” folgte, gibt es Menschen die diese kleinen Kunstwerke sammeln, die Philatelisten. Waren es am Anfang nur wenige betuchte Sammler die es sich leisten konnten, wurden es im Lauf der Zeit immer mehr. In der Kaiserzeit öffnete sich die Welt mit Briefmarken aus den Deutschen Kolonien, aus Afrika und China, nach dem Weltkrieg konnte man die große Inflation in Deutschland am Briefmarkenwert deutlich verfolgen. Im Dezember 1922 kostete die Briefbeförderung noch 60 Pfennig, ein Jahr später waren es 50 Milliarden Mark. Im Dritten Reich waren es die Zeppelinbriefe, die Olympiade in Berlin, aber auch die Autorennen am Nürburgring. Die Feldpost aus den Weltkriegen war ein weiteres Sammelgebiet, genauso wie die Zeit der Alliierten Besatzung mit seiner Bautenserie und der M Post. Die Suchpost des Roten Kreuzes nach vermissten Familienmitgliedern durch den Weltkrieg, der Aufbau der BRD, der DDR und die spätere Wiedervereinigung spiegelten sich ebenso auf den Briefmarken wieder. Mit Anfang der 90ziger Jahre begann langsam der Niedergang der Philatelie. Einmal war es der Generationswechsel der Kriegs- und Nachkriegsgeneration, es war der Beginn der elektronischen Hobbys bei der jungen Generation und der Freizeitsport nahm einen immer breiteren Raum ein. Die Jugendgruppen in den Vereinen lösten sich auf. Heute erinnert man sich noch an das Hobby von Opa und seiner Sammlung. Es gibt noch viele solcher alten Sammlungen in den Familien mit der Frage wie man damit umgeht. Oft genug hat er ja gesagt wie wertvoll seine Sammlung ist. Aus diesem Grund hat der Briefmarken Club eine ehrenamtliche, kostenfreie Nachlassberatung eingerichtet. Diese Gruppe setzt sich zusammen aus älteren Briefmarkensammlern der Vereine, die aufgrund jahrzehntelanger Erfahrung Sammlungen beurteilen und beraten welchen Wert sie darstellen und wie und wo sie zu veräußern sind. Es wird auch darüber beraten wie man die Sammlung weiterführen kann und Spaß an der Philatelie findet. Foto: privat