Das denkmalgeschützte Zechenhaus habe eine baugeschichtliche Bedeutung nicht nur für Schaumburg sondern auch für das Land Niedersachsen, hielt der Minister beim Termin auf dem Georgschacht fest. Bei allen Schäden sei der Kern der Bausubstanz in einem relativ guten Zustand, insofern sei eine Sicherung vertretbar. Die Kohlenkirche müsse „eine Chance haben”, so Thümler. Sein Ministerium werde 50.000 Euro für das Projekt „suchen”, erklärte er. Weil allein für die Sicherung jedoch 150.000 Euro benötigt würden, müssten andere Geldgeber mit einsteigen. Es müsse versucht werden, Stiftungen beispielsweise auf Bundesebene ebenso einzubinden wie Privatleute. Nach der Sicherung seien weitere Ausgaben und Konzepte nötig, um das Gebäude wieder herzustellen „und mit Leben zu füllen”. Die Präsidentin des Landesamtes für Denkmalpflege Christina Krafczyk hatte zuvor die große Bedeutung des Gebäudes unterstrichen, ebenso wie den dringenden Handlungsbedarf. Ortsgeschichtlich, wirtschafts- und sozialgeschichtlich, technikgeschichtlich sowie bau- und kunstgeschichtlich sei das Gebäude hochinteressant. Die Zusammenführung von Waschkaue für die Bergarbeiter und Verwaltungstrakt der Zeche in einem Gebäude, das sich in seiner Gestaltung an Sakralbauten orientiere, sei ein außerordentliches historisches Zeugnis. Für den Erhalt gebe es nur ein kleines Zeitfenster, „und zwar jetzt”. Ansonsten drohe „der Patient, den Winter nicht zu überleben”. Zur Sicherung müsse unter anderem der Bewuchs entfernt und die hölzerne Dachkonstruktion samt Resten der Eindeckung abgenommen werden. Der Bundestagsabgeordnete Maik Beermann (CDU), der den Besuch Thümlers angeschoben hatte, erklärte, sich für die Werbung weiterer Unterstützer gerade auf Bundesebene einsetzen zu wollen. „Mut und kluge Ideen” zur Umsetzung des Projektes seien vor Ort vorhanden, so der Parlamentarier, bei der Größe des Objektes brauche es jedoch Unterstützung von höherer Ebene. Dies führte auch Klaus Lemme, Vorsitzender der Schaumburger Landschaft, aus. Die Landschaft widme sich einem Erhalt des Gebäudes, die Stadt Stadthagen falle wegen der schwierigen Haushaltslage als Unterstützer bei diesem Thema aus. Aber auch das Land allein könne den Erhalt „nicht wuppen”. Die Schaumburger Landschaft werde versuchen, den Bund und die Stiftung Denkmalschutz mit ins Boot zu holen. Gelinge der Erhalt und die Einbindung in ein Gesamtkonzept für den Georgschacht als Standort für erneuerbare Energien werde dies identitätsstiftend für Stadthagen und den Landkreis wirken. Dieses Konzept hatte zuvor Initiator Jörg Janning vorgestellt. Foto: bb