STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Bei den von der Stadt Stadthagen im Nachgang zum Brand auf dem Georgschacht angeordneten Laboruntersuchungen sind Asbestanhaftungen auf einer der eingesandten Feuerwehrjacken festgestellt worden (wie berichtet). Die Einsatzkleidung soll nun von einem Spezialunternehmen gereinigt werden. Eine akute Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung bestehe nicht, wie Bürgermeister Oliver Theiß mitteilte. Aus Reihen der Einsatzkräfte wurde Kritik laut, die Maßnahmen würden nicht ausreichen. Theiß informierte im Gespräch über die Laboruntersuchungen und berichtete, dass an einer der eingesandten Jacken Asbestanhaftungen festgestellt worden seien. Die Stadt hatte zwei Jacken geschickt, eine unbehandelte und eine, die gereinigt worden war. Bei der unbehandelten waren Asbestanhaftungen festgestellt worden, bei der gereinigten nicht, wie Theiß festhielt. Nun werde die Einsatzkleidung der Feuerwehrleute, die in der Brandnacht das Feuer auf dem Georgschacht bekämpften, von einem Spezialunternehmen gereinigt, so Oliver Theiß. Positiv festzuhalten sei, dass die Einsatzkleidung gereinigt werden und so anschließend wieder verwendet werden könne, so Theiß. Der Bürgermeister berichtete ferner, dass bei Schläuchen, die der Landkreis habe untersuchen lassen, keine Asbestspuren festgestellt worden seien. Die Schläuche, die etwas weiter entfernt vom Brandort eingesetzt worden seien, deuteten darauf hin, dass die Ausbreitung der Kontamination nicht so großflächig gewesen sei. Er wertete dies als ein Anzeichen für eine Entwarnung. „Eine akute Gesundheitsgefährdung für die Bürger besteht nicht”, so Theiß. Regen und Löschwasser hätten Partikel niedergeschlagen. Allerdings seien weitere Wischproben unter anderem am Bewuchs genommen worden, auf deren Auswertung man noch warte. Würden diese Asbest aufweisen, müssten möglicherweise weitere Bodenproben genommen und über Gegenmaßnahmen nachgedacht werden. Rund 300 Einsatzkräfte verschiedener Organisationen waren bei dem Brand aktiv. Aufgrund des Alters der in Flammen stehenden Lagerhallen war bald vermutet worden, dass Asbest freigesetzt worden sein könnte. Angehörige der Einsatzkräfte, die mit dem Schaumburger Wochenblatt in Kontakt getreten sind, aber nicht namentlich genannt werden wollen, kritisieren die Maßnahmen als nicht ausreichend. Sie erklären, dass die Gefahr einer Verschleppung von Asbestfasern beispielsweise über die Fahrzeuge und die jeweiligen Quartiere gegeben sei, die mit der möglicherweise kontaminierten Einsatzkleidung betreten worden seien. Hier seien weiter fachmännische Reinigungen nötig, so Forderungen. Auch werden Fragen laut, inwiefern im Einsatzgeschehen Asbestfasern möglicherweise eingeatmet worden sind und ob eine Registrierung aller Beteiligten erfolge. Vergleichbare Beiträge waren in sozialen Medien zu lesen. Foto: bb archiv