Vor den Zuhörern sitzt eine selbstbewusste Frau im Rollstuhl und schildert, wie sie durch ihre Depressionserkrankung als 18-jährige an einem Punkt angekommen war, an dem ihr das Leben nur noch unerträglich erschien. „Ich wollte niemanden mehr sehen, nichts mehr tun und sah für mich keine Zukunft mehr”, berichtet Meier offen und authentisch. Daraus folgt ihr Suizidversuch. „Ich hinterlasse weder Worte noch Zeilen. Ich habe nichts mehr zu sagen, ich bin schon tot”, schildert sie ihren Abschied von zuhause. Doch der Versuch, auf einen Hochspannungsmast zu klettern und sich mittels eines Stromschlages zu töten, misslingt. „Ich bin nach dem Schlag abgestürzt und habe überlebt – allerdings mit einer Querschnittslähmung”, berichtet Meier, die sich in der Folge auch noch als „elender verkrüppelter Behinderter” empfindet. Und dennoch hat Merle Meiers Geschichte, trotz weiterer Rückschläge und Tragödien, ein gutes Ende und kann so anderen Menschen mit Depressionen Mut machen. Nach Therapien und mit den für sie passenden Psychopharmaka ist sie heute glücklich, verheiratet und steht voll im Berufsleben. „Ich kann Menschen aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen in Krisensituationen verstehen und ihnen helfen. So kann ich heute sagen, ‚alles ist für etwas gut’. Auch mit meinen Lesungen versuche ich, etwas von meinen Erfahrungen weiterzugeben”, so die Autorin und rät ihrem Publikum nach der abschließenden Diskussionsrunde: „Stürzen sie sich auf das Leben!” Mehr Informationen über Merle Meier und ihre Arbeit sind im Internet unter www.therapie-merle-meier.de zu finden. Ihr Buch ist bei Amazon zu finden. Das Forum Psyche bietet einen Ort mit anderen Betroffenen, Angehörigen und beruflich Helfenden ins Gespräch zu kommen. „Wie erleben Sie das?” ist dabei die Leitfrage bei allen Themen die alle Teilnehmenden berühren und beschäftigen. Die Treffen finden an jedem 2. Montag von 18 – 20 Uhr in den Räumen der „Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung” (EUTB) in der Echternstraße 5 in Stadtgagen statt und werden moderiert. Auch einmalige Besuche „einfach so” sind gerne gesehen. Foto: pp