„Es gibt keine Bereiche in Stadthagen, von denen ich sage, die sollte man meiden”, hielt Wolfgang Kanngießer fest. Schaumburg und Stadthagen seien in Bezug auf die Kriminalitätsbelastung sehr sicher. Was nicht ausschließe, dass die Situation von Bürgern subjektiv anders wahrgenommen werde. Niedrige Kriminalitätsbelastung in Stadthagen: Auf Einladung des Ausschusses für Sicherheit und Ordnung informierte Kanngießer bei dessen Sitzung über die Sicherheitssituation in der Stadt. Und ordnete dabei einige zuletzt aufgekommene Diskussionsbeiträge ein. Seit vielen Jahren weise die Kriminalitäts-Statistik für Stadthagen und Schaumburg eine relativ niedrige Belastung aus. Nichts deute darauf hin, dass sich daran in 2019 viel ändern werde. Das gesamte Jahr sei logischerweise noch nicht ausgewertet. Bei Delikten, welche das Sicherheitsgefühl besonders belasten würden, zeichneten sich bisher jedoch erneut keine Auffälligkeiten ab, so Kanngießer. Im Bereich Räuberischer Erpressung sei bisher gegenüber 2018 ein merklicher Rückgang festzustellen, Gefährliche und Schwere Körperverletzung bewege sich auf dem (vergleichsweise niedrigen) Niveau des Vorjahres. Bei den Wohnungseinbrüchen, deren Bekämpfung sich die Polizei in ganz Schaumburg in den vergangenen Jahren intensiv widmete, zeichne sich ebenfalls ein Rückgang ab. Ob es Bereiche in Stadthagen gebe, in denen besonders viele Taten begangen würden? Ja, durchaus, hielt Kannengießer fest. Im Bahnhofsumfeld, weil hier viele Fahrraddiebstähle verzeichnet würden. „Ich will das nicht schönreden”, so Kanngießer. Für die Betroffenen sei das ohne Zweifel sehr ärgerlich. Aber deshalb das Bahnhofsumfeld als gefährliche Gegend zu beschreiben, gehe an der Realität vorbei. Ähnlich verhalte es sich mit der Innenstadt, in der relativ viele Ladendiebstähle verzeichnet würden. Kanngießer sprach Auseinandersetzungen zwischen „jungen Männern” an, die für Gesprächsstoff gesorgt hatten. Letztlich wegen Kleinigkeiten seien hier Streithähne aneinandergeraten. Die Prügelei sei jeweils von einer Gruppe von Freunden lautstark verfolgt worden, die letztlich in großer Mehrzahl nur um das Geschehen herumstehen würden. Im Nachhinein würden dann Begriffe fallen wie „Massenschlägerei” und „rechtsfreier Raum”, die unzutreffend seien. Rechtsfreie Räume gebe es in Stadthagen nicht. Dass mancher Bürger in seinem subjektiven Sicherheitsgefühl die Lage anders empfinde, sei nicht kleinzureden. Auf Nachfrage aus dem Ausschuss führte der Stadthäger Polizeichef an, dass es nicht so einfach sei, dieses Sicherheitsgefühl zu verbessern. Möglicherweise könne die Präsenz der Polizei etwas erhöht werden. Zudem sei das Kommissariat intensiv im Bereich Prävention aktiv, beispielsweise beim Einbruchschutz. Foto: archiv bb