So bleibe nichts anderes übrig, als einen „Spagat zwischen sparsamer Haushaltsführung und notwendigen Investitionen in die Zukunft” hinzulegen, wie Jan-Philipp Beck, Sprecher der Gruppe SPD/Grüne/FDP festhielt. Beck sowie der CDU-Fraktionschef Heiko Tadge und Jürgen Burdorf von WIR verwiesen auf den Investitionsschwerpunkt im Haushalt, den Neubau von Kindertagesstätten. Auch wenn dies mit Kosten von über vier Millionen Euro eine schwere finanzielle Belastung darstelle, begrüßten die drei Redner diese Maßnahme. Für eine moderne und in die Zukunft weisende Betreuungsstruktur zu Gunsten junger Familien sie diese Kraftanstrengung unerlässlich, so der Tenor. Auch der Einstieg in die Altstadtsanierung mit einem Vollausbau samt Pflasterwechsel in Niedern-, Obern- und Marktstraße wurde von allen Gruppierungen begrüßt und als wichtiger Schritt unterstrichen. Den Antrag der Mehrheitsgruppe SPD/Grüne/FDP im Raum Markt/Echternstraße auf einen Austausch des Kopfsteinpflasterstreifens befürwortete auch WIR. Heiko Tadge kritisierte diese Maßnahme für die CDU. Die Fraktion hätte Reparaturen in weit geringerem Maße vorgezogen, um die Nutzerfreundlichkeit zu erhöhen, so Tadge. Denn es bestehe die Gefahr, dass das Areal im Rahmen einer Gesamtgestaltung des Marktplatzes noch einmal angefasst werde. Auch Burdorf sah diese Gefahr des „Versenkens” der hierfür eingeplanten 100.000 Euro und regte an, entsprechend umsichtig bei der Ausführung vorzugehen. Beck sah den Erhalt der freiwilligen sozialen Leistungen als „Herzensangelegenheit” der Mehrheitsgruppe im Haushalt berücksichtigt. Angebote wie Familienzentrum und Alte Polizei würden wesentlich zur Lebensqualität in Stadthagen beitragen. Die Schaffung einer festen Stelle für eine Art Kulturbeauftragten, der Museum, Alte Polizei, Zehntscheune, Archiv, Bücherei, Mausoleum und Synagoge vernetze, sei der von der Verwaltung vorgeschlagenen Konzeptentwicklung vorzuziehen. Tadge erklärte, dass die CDU diese Maßnahmen unterstütze. Anders als Burdorf, der die vorherige Erarbeitung eines Konzeptes durch eine Honorarkraft vorgezogen hätte. Beck erklärte, dass Stadthagen im Bereich der Stärkung des Wirtschaftsstandortes und damit eng verbunden der Stadtentwicklung sowie in der Wohnqualität noch zulegen müsse. Mehr Projekte wie das „LivingCareLab” wären zu begrüßen. Auch Tadge sah auch auf dem Feld der aktiven Wirtschaftsförderung Entwicklungsmöglichkeiten, um das Gewerbesteueraufkommen zu erhöhen. Die sei Chefsache und Querschnittsaufgabe für alle Verwaltungsbereiche. Mit „gesunder Mischung aus Kürzung freiwilliger Leistungen” und aktiver Wirtschaftspolitik lasse sich das strukturelle Defizit beseitigen. Foto: bb