Bayern und Baden-Württemberg führen sie ab dem 27. April ein, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Thüringen und Schleswig-Holstein ab dem 29. April ebenfalls. Auch Hamburg hat sie bereits angekündigt und in Sachsen-Anhalt gilt sie schon seit längerem. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil ging die letzten Tage ebenfalls davon aus, dass eine Maskenpflicht kommen wird. Für ihn stand die Versorgung von pflegendem und medizinischem Personal jedoch zunächst im Vordergrund. Doch nur binnen 24 Stunden hat sich die Situation geändert – ab kommendem Montag gilt die Maskenpflicht nun auch für Niedersachsen. Ministerpräsident enttäuscht Weil zeigte sich in einer Fernsehsendung am Dienstag genervt und auch ein wenig enttäuscht von dem Verhalten der anderen Bundesländer. Eigentlich habe man sich erst in der vergangenen Woche auf eine gemeinsame Linie geeinigt und es habe auch keine neuen Erkenntnisse hinsichtlich der Effektivität von Masken gegeben. Nachdem Wolfsburg und Braunschweig Alleingänge angekündigt hatten, setzt der Ministerpräsident nun auf eine landesweit einheitliche Lösung, um weitere Verwirrungen zu vermeiden. Im ÖPNV und beim Einkauf ist ab dann das Tragen einer Maske oder eines Schals Pflicht. Masken können helfen: Nießen, Husten, eigentlich sogar nur Ausatmen – ständig werden Tröpfchen freigesetzt und können so das Corona-Virus verbreiten. Ein Mundschutz kann da helfen, denn auch das Robert Koch Institut sagt, dass selbst Behelfsmasken das Risiko verringern können, andere anzustecken. Allerdings sollte auf selbstgemachte Masken zurückgegriffen werden, die regelmäßig und gründlich gereinigt werden sollten – in der Mikrowelle oder auch durch Bügeln. Wer eine Maske trägt schützt vor allem die andere. Weiter Abstand halten Der jeweilige Schutz hängt aber auch von der Art der Maske beziehungsweise des Schals ab, wie Weil betonte, daher gilt auch weiterhin: Abstand halten ist das Beste, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Im Landkreis Schaumburg arbeitet der Krisenstab täglich daran, die Ausbreitung zu verringern: „Es ist ein ständiger Kampf im Krisenstab”, macht Pressesprecher Klaus Heimann deutlich. Die Infektionszahlen seien in Schaumburg leicht rückläufig, nun müsse man sehen, wie sich die Situation nach den Lockerungen entwickelt. Zu wenig Masken Die Versorgungslage mit Mundschutz und anderen Materialien „ist sehr schlecht”, so Heimann, daher sei es wichtig vorhandenes Material zunächst an pflegendes und medizinisches Personal weiterzugeben. Die Bürgerinnen und Bürger sollten auf selbstgenähten Mundschutz oder Schals ausweichen.