„Wir kommen in die Phase, in der Ideen zu förderfähigen Projekten werden“, so Holger Rabe, der den Prozess für die Weserbergland AG begleitet. Gemeinsam mit Jessica Lietzau vom Team der städtischen Wirtschaftsförderung gab er im Wirtschaftsausschuss des Rates einen Überblick zum Stand von „ReNEWsance“. Lietzau, federführend für dieses Feld der Innenstadtentwicklung in der Wirtschaftsförderung, erläuterte, dass der Bürgerfonds ab dem 15. Mai freigegeben sei. Ab dann können also Gelder fließen, mit denen einzelne Bürger, Gruppen, Vereine und Verbände Projekte und Aktionen auf die Beine stellen, welche einen Beitrag dazu leisten, die Innenstadt krisenfest, lebenswert und fit für die Zukunft zu machen.
Lietzau unterstrich, dass die Grundlage für die Vergabe von Geldern ein klares, nachvollziehbares Regelwerk bilde, welches das Team im Verlauf des bisherigen Prozesses erarbeitet habe. Am Ausschuss war es nun, über dieses erarbeitete Verfahren zu entscheiden. Dieses schreibt einen Bewertungsprozess der eingereichten Projektanträge vor, an dessen Ende jeweils eine Kenn-Nummer stehen soll. Damit ergibt sich eine Rangfolge für die verschiedenen Projekte, die entscheidet, welche bevorzugt umgesetzt werden sollen.
Für diesen Bewertungsvorgang erarbeitete das Team das erwähnte Verfahrens- und Regelwerk. Zwingend ist zum Beispiel eine positive Auswirkung auf den Innenstadtbereich. Entscheidend für die Einordnung in die Rangfolge sei zudem eine Orientierung an den Bedarfen an die Innenstadt, welche in früheren Projektphasen über eine Bürgerbeteiligung und eine breit angelegte Umfrage in der Bürgerschaft ermittelt wurden (wie berichtet). Punkte wie Nachhaltigkeit spielen eine wichtige Rolle.
Die Beantragung werde ab dem 15. Mai digital möglich sein und bei allen nötigen formalen Anforderungen möglichst schlank und einfach gehalten, wie Lietzau und Rabe betonten. Zudem stehe das Team des Stadtlabors bereit, um bei der Antragsstellung und der Umsetzung von Ideen in Projekte Hilfe zu leisten. Letztlich sei es jedoch auch wichtig, dass Ideen-Geber, von denen es viele gebe, Verantwortung übernähmen und zu Projektträgern würden. Schließlich gehe es um eine Mobilisierung und Erhöhung des Engagements für die Innenstadt. Das Stadtlabor, das in der Niedernstraße in den ehemaligen Räumlichkeiten des Hochzeitshauses einquartiert wird, werde dabei als Ort der Information, des Austausches der Engagierten und der Unterstützung dienen. Für kleinere Projekte bis zu einer Summe von 2.000 Euro solle es ein schlankeres Prüfungsformat geben. Neben den größer angelegten Projekten spielten auch kleine, schnell umsetzbare und damit rasch sichtbare Maßnahmen eine wichtige Rolle, wie Jessica Lietzau festhielt. Das Stadtlabor werde die Bewertung der verschiedenen Projektideen anhand des Verfahrens vornehmen. Zudem werde ein Gremium mit Einbindung von Ratsvertretern gebildet, das eine gewisse Kontroll- und Begleitungsfunktion wahrnehme.
Der Ausschuss bejahte das Verfahren in seiner Empfehlung einstimmig, endgültig fällt die Entscheidung der Stadtrat. Seine Zustimmung darf jedoch als sicher gelten.
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