Frühschicht rettet Leben | Schaumburger Wochenblatt

Frühschicht rettet Leben

Guido Hiller hat alle Helfer der Saison in der Woche eingeladen, um seinen Dank für die Retter auszusprechen. Mit bei dem Treffen Ende Juli waren: Hintere Reihe: Florian Petersen (Drohnenpilot), Heinz Depping (Landwirt/Pferdehof in Silixen), Steffen Eckel (Landwirt Rinteln), Jochen Becker (Landwirt Eisbergen), Jürgen Requardt (Landwirt und Jagdpächter Volksen, Rüdiger Thielke (Landwirt Eisbergen), Ulrich Böger Kettelhake (Landwirt Rinteln), Heinz Wilhelm Friedrichs (Jagdpächter Krankenhagen, Bremke), Stephan Brand (Landwirt Volksen), Jendrik Böger-Kettelhake (Landwirt Rinteln), Johann Gehrke, (Drohnenpilot) Elke und Detlef Wessel-Baum (Landwirtschaftl. Betrieb Steinbergen), Guido Hiller (GF der Kreisjägerschaft / Drohnenpilot / Jäger). Mittlere Reihe: Jürgen Rinne (Landwirt / Jäger aus Engern), Julian Zeigis (Drohnenpilot und Jagdpächter Strücken), Laura Thielke (Läuferteam), Anna und Nils Asweh (Läuferteam), Leonhard Schneider (Drohnenpilot/Jäger). Vordere Reihe: Anja Fuhrberg (Läuferteam), Maren Gobry (Läuferteam) Nils Eckel (Landwirtssohn Rinteln). (Foto: nd)
Guido Hiller hat alle Helfer der Saison in der Woche eingeladen, um seinen Dank für die Retter auszusprechen. Mit bei dem Treffen Ende Juli waren: Hintere Reihe: Florian Petersen (Drohnenpilot), Heinz Depping (Landwirt/Pferdehof in Silixen), Steffen Eckel (Landwirt Rinteln), Jochen Becker (Landwirt Eisbergen), Jürgen Requardt (Landwirt und Jagdpächter Volksen, Rüdiger Thielke (Landwirt Eisbergen), Ulrich Böger Kettelhake (Landwirt Rinteln), Heinz Wilhelm Friedrichs (Jagdpächter Krankenhagen, Bremke), Stephan Brand (Landwirt Volksen), Jendrik Böger-Kettelhake (Landwirt Rinteln), Johann Gehrke, (Drohnenpilot) Elke und Detlef Wessel-Baum (Landwirtschaftl. Betrieb Steinbergen), Guido Hiller (GF der Kreisjägerschaft / Drohnenpilot / Jäger). Mittlere Reihe: Jürgen Rinne (Landwirt / Jäger aus Engern), Julian Zeigis (Drohnenpilot und Jagdpächter Strücken), Laura Thielke (Läuferteam), Anna und Nils Asweh (Läuferteam), Leonhard Schneider (Drohnenpilot/Jäger). Vordere Reihe: Anja Fuhrberg (Läuferteam), Maren Gobry (Läuferteam) Nils Eckel (Landwirtssohn Rinteln). (Foto: nd)
Guido Hiller hat alle Helfer der Saison in der Woche eingeladen, um seinen Dank für die Retter auszusprechen. Mit bei dem Treffen Ende Juli waren: Hintere Reihe: Florian Petersen (Drohnenpilot), Heinz Depping (Landwirt/Pferdehof in Silixen), Steffen Eckel (Landwirt Rinteln), Jochen Becker (Landwirt Eisbergen), Jürgen Requardt (Landwirt und Jagdpächter Volksen, Rüdiger Thielke (Landwirt Eisbergen), Ulrich Böger Kettelhake (Landwirt Rinteln), Heinz Wilhelm Friedrichs (Jagdpächter Krankenhagen, Bremke), Stephan Brand (Landwirt Volksen), Jendrik Böger-Kettelhake (Landwirt Rinteln), Johann Gehrke, (Drohnenpilot) Elke und Detlef Wessel-Baum (Landwirtschaftl. Betrieb Steinbergen), Guido Hiller (GF der Kreisjägerschaft / Drohnenpilot / Jäger). Mittlere Reihe: Jürgen Rinne (Landwirt / Jäger aus Engern), Julian Zeigis (Drohnenpilot und Jagdpächter Strücken), Laura Thielke (Läuferteam), Anna und Nils Asweh (Läuferteam), Leonhard Schneider (Drohnenpilot/Jäger). Vordere Reihe: Anja Fuhrberg (Läuferteam), Maren Gobry (Läuferteam) Nils Eckel (Landwirtssohn Rinteln). (Foto: nd)
Guido Hiller hat alle Helfer der Saison in der Woche eingeladen, um seinen Dank für die Retter auszusprechen. Mit bei dem Treffen Ende Juli waren: Hintere Reihe: Florian Petersen (Drohnenpilot), Heinz Depping (Landwirt/Pferdehof in Silixen), Steffen Eckel (Landwirt Rinteln), Jochen Becker (Landwirt Eisbergen), Jürgen Requardt (Landwirt und Jagdpächter Volksen, Rüdiger Thielke (Landwirt Eisbergen), Ulrich Böger Kettelhake (Landwirt Rinteln), Heinz Wilhelm Friedrichs (Jagdpächter Krankenhagen, Bremke), Stephan Brand (Landwirt Volksen), Jendrik Böger-Kettelhake (Landwirt Rinteln), Johann Gehrke, (Drohnenpilot) Elke und Detlef Wessel-Baum (Landwirtschaftl. Betrieb Steinbergen), Guido Hiller (GF der Kreisjägerschaft / Drohnenpilot / Jäger). Mittlere Reihe: Jürgen Rinne (Landwirt / Jäger aus Engern), Julian Zeigis (Drohnenpilot und Jagdpächter Strücken), Laura Thielke (Läuferteam), Anna und Nils Asweh (Läuferteam), Leonhard Schneider (Drohnenpilot/Jäger). Vordere Reihe: Anja Fuhrberg (Läuferteam), Maren Gobry (Läuferteam) Nils Eckel (Landwirtssohn Rinteln). (Foto: nd)
Guido Hiller hat alle Helfer der Saison in der Woche eingeladen, um seinen Dank für die Retter auszusprechen. Mit bei dem Treffen Ende Juli waren: Hintere Reihe: Florian Petersen (Drohnenpilot), Heinz Depping (Landwirt/Pferdehof in Silixen), Steffen Eckel (Landwirt Rinteln), Jochen Becker (Landwirt Eisbergen), Jürgen Requardt (Landwirt und Jagdpächter Volksen, Rüdiger Thielke (Landwirt Eisbergen), Ulrich Böger Kettelhake (Landwirt Rinteln), Heinz Wilhelm Friedrichs (Jagdpächter Krankenhagen, Bremke), Stephan Brand (Landwirt Volksen), Jendrik Böger-Kettelhake (Landwirt Rinteln), Johann Gehrke, (Drohnenpilot) Elke und Detlef Wessel-Baum (Landwirtschaftl. Betrieb Steinbergen), Guido Hiller (GF der Kreisjägerschaft / Drohnenpilot / Jäger). Mittlere Reihe: Jürgen Rinne (Landwirt / Jäger aus Engern), Julian Zeigis (Drohnenpilot und Jagdpächter Strücken), Laura Thielke (Läuferteam), Anna und Nils Asweh (Läuferteam), Leonhard Schneider (Drohnenpilot/Jäger). Vordere Reihe: Anja Fuhrberg (Läuferteam), Maren Gobry (Läuferteam) Nils Eckel (Landwirtssohn Rinteln). (Foto: nd)

Wenn die ersten Sonnenstrahlen den Morgentau ablösen, heben im Landkreis Schaumburg schon die Drohnen ab: Jäger, Landwirte, Lohnunternehmer, Hobbypiloten – und ein gutes Dutzend Freiwilliger, die gemeinsam ein Ziel verfolgen: das Leben junger Wildtiere zu schützen. Denn mit jeder Mähsaison beginnt auch der Kampf gegen den stummen Tod von jungen Rehkitzen im hohen Gras.

Seit mittlerweile fünf Jahren läuft im Landkreis ein in seiner Größe einzigartiges Projekt, koordiniert von der Kreisjägerschaft Schaumburg unter der Leitung von Geschäftsführer Guido Hiller. Unterstützt wird er unter anderem von Anja Fuhrberg, die einst den Anstoß für die organisierte Rehkitzrettung gab. Aus ihrer Idee ist eine verlässliche Einheit gewachsen, mit viel Erfahrung, wichtiger Technik und noch mehr Leidenschaft für die Sache. Hiller sagt jetzt aber auch ganz klar, dass er an seine Grenzen kommt. Zeitlich ist das Projekt kaum noch so zu stemmen und ihm fehlt auch ein wenig die Zusammenarbeit mit anderen wichtigen Partnern bei diesem Projekt.

Kitze sind chancenlos

Jedes Jahr im Frühjahr wird es hektisch. Während auf den Wiesen der erste Schnitt ansteht, beginnt für die Helfer die wohl intensivste Zeit des Jahres. In den frühen Morgenstunden, bevor die Sonne den Boden zu stark erwärmt, fliegen sie mit Wärmebilddrohnen über Felder, um die Kitze ausfindig zu machen. Die jungen Tiere verharren instinktiv im hohen Gras, ein über Jahrtausende funktionierender Schutzmechanismus, der gegen Mähwerke allerdings chancenlos ist.

Rund drei Dutzend Männer und Frauen sind über die Saison hinweg im Einsatz, mal mehr, mal weniger. Sie opfern dabei viel Zeit, Geduld und Energie, den jeder Einsatz dauert je nach Feldgröße auch schon einmal sechs bis acht Stunden. Viele fahren auch etliche Hundert Kilometer pro Saison mit ihrem Privat-PKW, um die Rettung zu ermöglichen, alles auf eigene Kosten. Der Ablauf bei einem Einsatz ist dabei präzise eingeübt. Wird ein Kitz entdeckt, gehen Helfer vorsichtig zu Fuß ins Feld, heben das Tier unter besonderen Schutzmaßnahmen aus dem Gefahrenbereich, damit ihnen kein fremder Geruch anhaftet, und bringen es in Sicherheit. Der Platz, wo es entdeckt wurde wird per GPS markiert, um es später dorthin zurückzusetzen und so eine Zusammenführung mit der Ricke zu ermöglichen. “Zwischen Absuchen und Mähen sollte aber nicht zu viel Zeit liegen”, erklärt Hiller. “Sonst war alles umsonst.” Später schaut man, ob das Kitz auch wieder von der Ricke abgeholt wurde.

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Die Statistik über die Jahre geben dem Team dabei recht, wie wichtig die Arbeit ist. Zwischen 250 und 350 Rehkitze können die Schaumburger im Schnitt jedes Jahr retten. Eine beachtliche Quote, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Deutsche Wildtier Stiftung bundesweit von bis zu 100.000 Kitzen ausgeht, die beim Mähen verletzt oder getötet werden. Früher, schätzt man, seien allein im Schaumburger Land wohl bis zu 1.000 Kitze pro Saison dem Mähwerk zum Opfer gefallen.

Es bleibt Luft nach oben

Doch trotz aller Erfolge bleibt Luft nach oben. Die Helfer sind engagiert, die Technik vorhanden, aber es braucht mehr Flächen, die vor dem Mähen abgesucht werden, also mehr Landwirte und Lohnunternehmer, die sich bei ihnen vor der Ernte melden und natürlich mehr Helfer sowie mehr Technik, um das zu stemmen. Rechtlich liegt die Verantwortung laut Bundesnaturschutzgesetz beim Landwirt oder Maschinenführer. Sie setzen durch das Mähen die Gefahr, also müssen sie auch dafür sorgen, dass Tiere geschützt werden. Die Jägerschaft kann dabei unterstützen, macht das auch gern, ist aber nicht in der Pflicht – eine juristisch klare, praktisch aber oft missverstandene Regelung.
Aktuell gibt es schon Bereiche im Landkreis, da kann die Truppe sagen, dass gut 90 Prozent der Flächen vor der Mahd von ihnen abgesucht werden. Aus anderen Bereichen melden sich aber kaum Verantwortliche, und nicht immer wird dann eine professionelle Suche vorab eigenständig organisiert.

Immerhin: Auch die Politik hat die Zeichen erkannt. Seit einigen Jahren fördert der Bund die Anschaffung von Drohnen. 2024 stockte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft den Fördertopf um eine weitere Million Euro auf. Damit wird auch die professionelle Arbeit im Ehrenamt möglich – und das ist dringend nötig, wenn es weiter heißen soll: Frühschicht für das Leben.

Weitere Informationen

Weitere Informationen gibt es bei Anja Fuhrberg. Sie ist Ansprechpartner für Presse und sonstige Infos zu Drohnenpiloten, Orga und Helferteams. Mobil 0160-7066899. Für die Aktion Rehkitzrettung gibt es ein Spendenkonto:

  • Jägerschaft des Landkreises Schaumburg e.V.
  • Sparkasse Schaumburg
  • DE38 2555 1480 0313 1187 13
  • Verwendungszweck: Rehkitzrettung


Nadine Dressler
Nadine Dressler

Redakteurin Schaumburger Wochenblatt

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