Am vorletzten Schultag soll es am City Beach vor dem Rathaus an der Südstraße nicht um Leistung gehen, sondern um Lebensfreude. Unter dem Motto „Du bist mehr als deine Noten“ planen die Diakoninnen Anika Schneider und Karina Tiutiunnyk vom Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf derzeit einen besonderen Nachmittag und zwar als Gegenentwurf zum Zeugnisstress. Los geht es Dienstag, 1. Juli, um 14 Uhr.
„Die Zeugniszeit ist für viele eine Phase voller Druck, Selbstzweifel und Vergleich“, sagt Schneider. Besonders Jugendliche und junge Erwachsene erlebten das Schuljahresende und vielleicht das letzte Zeugnis einer Allgemeinbildenden Schule nicht als Abschluss, sondern als Belastung. „Wer gute Noten hat, darf sich freuen. Wer kämpfen musste, fällt durchs Raster – oft still, manchmal mit heftigen inneren Konflikten“, erklärt sie. Genau hier wolle man ansetzen. „Viele Jugendliche und junge Erwachsene brauchen mehr Rückhalt und weniger Bewertung“, ergänzt Tiutiunnyk.
Sie ist im Kirchenkreis für die Arbeit mit jungen Erwachsenen zuständig und steht regelmäßig in Kontakt mit Menschen, die ihre Schulzeit gerade hinter sich lassen und in eine neue Lebensphase starten. „Noten sagen etwas, aber eben nicht alles“, betont die Diakonin. „Wer mit Menschen arbeitet, weiß: Sie lernen verschieden. Und sie tragen oft mehr mit sich herum, als eine Zeugnisnote je zeigen kann“, unterstützt Schneider. „Wir wollen zeigen: Du bist wichtig, so wie du bist – nicht wegen einer Zahl auf dem Papier“, sind sich beide einig. Gemeinsam mit vielen Helferinnen und Helfern wollen sie deshalb diesen Nachmittag gestalten. Musik und Mitmachangebote sollen für entspannte Stimmung sorgen. Liegestühle laden zum Durchatmen ein, während offene Ohren und auf Wunsch auch praktische Tipps gegen familiären Zeugnisstress bereitstehen.
„Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene haben oft Angst vor der Reaktion auf schlechte Noten“, sagt Diakonin Tiutiunnyk. „Dabei ist jedes Zeugnis nur eine Momentaufnahme. Menschen sind mehr als Zahlen: kreativ, stark, witzig, mit eigenen Träumen. Und genau darum geht es an diesem Tag.“ Auch die Botschaft des Glaubens wird an diesem Nachmittag spürbar sein: Ein Gott, der nicht vergleicht oder bewertet, sondern begleitet. „Wir hoffen, dass das Angebot, sich segnen zu lassen, gut angenommen wird“, sagt Schneider. Für alle Teilnehmenden soll es etwas sein, das im Herzen bleibt und im besten Fall auch im nächsten Jahr im Kalender.