„Radikaler Schritt” | Schaumburger Wochenblatt

„Radikaler Schritt”

Die kommunale Verwaltungs- und Gebietsreform war im vergangenen Jahrhundert ein radikaler Schritt in Niedersachsen. Zahlreiche ehrenamtliche Gemeinderäte wurden überflüssig. Aus 4.244 selbständigen Gemeinderäten im Jahr 1966 blieben nach der Reform nur noch 1.031 (Stand 1985) übrig. Auch Wunstorf mit seinen Umlandgemeinden war davon betroffen. Ab 1. März erinnert in der Abtei eine Ausstellung des Stadtarchivs an diese bewegten Zeiten.

Insgesamt erinnern 40 Ausstellungstafeln bis zum 11. März daran, wie die Auestadt mit den zehn Umlandgemeinden Blumenau, Bokeloh, Großenheidorn, Idensermoor-Niengraben und Idensen, Klein Heidorn, Kolenfeld, Luthe, Mesmerode und Steinhude zusammenwuchs und so zu einer neuen und für die Zukunft gut gerüsteten Stadt wurde. Die ersten Tafeln beleuchten den Hintergrund der Verwaltungs- und Gebietsreform und Planungsalternativen.

Weitere Tafeln erinnern an die Eingemeindungen der heutigen und damals selbständigen Stadtteile Wunstorfs. Dabei konnten sich viele nicht mit der Eingliederung nach Wunstorf abfinden. Beispielhaft dafür war Steinhude, dass sogar vor das Bundesverfassungsgericht zog. Dieses und vieles mehr aus allen eingemeindeten Ortsteilen arbeitet die Ausstellung anhand zahlreicher Dokumente auf. Den Schlusspunkt bilden zwei Tafeln mit dem Titel „Die einen sagen so, die anderen so“ . Ein einheitliches Fazit gibt es bis heute nicht.

Weitere Infos auch auf der Website zur Ausstellung (www.wunstorf.de). Die Ausstellung wird in der Abtei vom 1. bis 11. März, jeweils von 15 bis 18 Uhr gezeigt. Der Eintritt ist frei. Führungen für Gruppen sind möglich. Kontakt: stadtarchiv@wunstorf.de, 05031/101-242 oder - 178.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)

Freie Journalistin

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