Rückt Edeka mit neuem Hochregallager an Pohle heran? | Schaumburger Wochenblatt

Rückt Edeka mit neuem Hochregallager an Pohle heran?

Das Unternehmen Edeka Minden-Hannover befasst sich mit einer Erweiterung seines Zentrallagers bei Lauenau, wie Dr. Thomas Wolf als Samtgemeindebürgermeister der Samtgemeinde Rodenberg dieser Zeitung bestätigte.

„Die Edeka ist sehr frühzeitig, etwa vor gut einem Jahr, auf uns zugegangen. Wir sind somit im Gespräch mit dem Unternehmen. Edeka hat hierbei immer gesagt, dass das nichts ist, was sie von heute auf morgen machen, sondern für sie eine langfristige Entwicklung des Standortes bedeutet“, so Wolf. Hierfür habe sich das Unternehmen auch die entsprechende Fläche durch Kauf gesichert.

Geplant ist ein Hochregallager südlich der bestehenden Lagergebäude, an der Grenze zwischen Lauenau und Pohle. Damit würden die Lagergebäude deutlich näher an die Ortschaft Pohle angrenzen. Derzeit umfasst das Lager nur Bereiche, die auf Lauenauer und Apelerner Gemarkung liegen. Bedingt durch die Höhe des Objekts – etwa 30 bis 35 Meter hoch sind im Gespräch – würde vermutlich der Ausblick aus der Ortschaft heraus beeinträchtigt.

Andererseits würde die Gemeinde Pohle dann auch einen Anteil an den Gewerbesteuern von Edeka erhalten. Die entsprechenden Räte wurden über das mögliche Vorhaben des Unternehmens informiert. Zunächst aber müsste das Unternehmen auf die die Mitgliedsgemeinden zugehen, um mit entsprechenden Bebauungsplänen Baurecht schaffen zu können, „damit das Vorhaben überhaupt möglich wird“, betont Wolf.

„Wir haben uns die Erweiterungspläne des Unternehmens vorstellen lassen. In dem Zusammenhang wollte Edeka von uns wissen, den hierbei Anwesenden, ob es dem gegenüber grundsätzliche Bedenken oder in diesem Sinne Zustimmung geben würde, den Weg in die angedachten Planungen mitzugehen. Wir haben zugesagt, den Weg grundsätzlich mitgehen zu wollen. Das heißt natürlich nicht, dass damit alle Beschlüsse fertig sind, sondern das muss jetzt auch sauber geplant und diskutiert werden.“ Das sei bisher der letzte Stand. Anderslautende Veröffentlichungen träfen nicht zu.

Ohne den Flächennutzungsplan könne keine Genehmigungsplanung vorangetrieben werden. Es müsse zunächst kommunales Baurecht geschaffen werden. Es sollten auch die zusätzlichen Belastungen gesehen werden. Wie etwa eine „mögliche optische Bedrängung, der Lkw-Verkehr, obwohl das Unternehmen zugesagt hat, dass sie das alles regeln. Das Vorhaben sei daher auch aus diesen Belangen als eine „mittelfristig angelegte Geschichte“ zu betrachten. Niemand brauche jetzt Angst zu haben, „dass da morgen schon die Bagger rollen“.

Aus wirtschaftlicher Sicht ist das Vorhaben des Unternehmens für alle drei Ortschaften interessant. Bisher sind es vor allen Dingen Lauenau und Apelern, die von den Gewerbesteuereinnahmen profitieren. „Es würde dann für die Gemeinde Pohle schon eine erhebliche Verbesserung für den Haushalt bedeuten“, betont Wolf.

Wolf betrachtet die Anfrage besonders unter diesem Gesichtspunkt: „Ich sehe dies eher in der strategischen Bedeutung für den Standort. Edeka ist der größte Gewerbesteuerzahler bei uns. Wenn wir diesen Standort sichern, ist das für die Samtgemeinde Rodenberg natürlich gut. Aber deswegen jetzt zu sagen, das ist super und wir müssen alle zustimmen, halte ich für schwierig.“

Das derzeitige Logistikzentrum der Edeka Minden-Hannover bei Lauenau beschäftigt derzeit 1000 Mitarbeitende und verfügt über eine Lagerfläche von 106.000 Quadratmetern. Von Lauenau werden etwa 600 Lebensmittelmärkte in Niedersachsen und Ostwestfalen-Lippe beliefert.


Winfried Gburek
Winfried Gburek
Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt
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