Spannende Geschichten | Schaumburger Wochenblatt

Spannende Geschichten

Mit geschlossenen Augen: Das Bild der zwei Figuren ist von von der Schülerin Fiona Edekobi extra für das Ausstellungsplakat angefertigt worden. (Foto: privat)
Mit geschlossenen Augen: Das Bild der zwei Figuren ist von von der Schülerin Fiona Edekobi extra für das Ausstellungsplakat angefertigt worden. (Foto: privat)
Mit geschlossenen Augen: Das Bild der zwei Figuren ist von von der Schülerin Fiona Edekobi extra für das Ausstellungsplakat angefertigt worden. (Foto: privat)
Mit geschlossenen Augen: Das Bild der zwei Figuren ist von von der Schülerin Fiona Edekobi extra für das Ausstellungsplakat angefertigt worden. (Foto: privat)
Mit geschlossenen Augen: Das Bild der zwei Figuren ist von von der Schülerin Fiona Edekobi extra für das Ausstellungsplakat angefertigt worden. (Foto: privat)

Das Forum Stadtkirche startet mit „Wunstorf erzählt“ in das diesjährige Ausstellungsprogramm. Gemeinsam mit dem Hölty-Gymnasium zeigt der Verein in der Stadtkirche von Schülern illustrierte „Wunstorfer Geschichten“. Die Ausstellung wird am Sonntag, den 3. März um 17 Uhr im Rahmen einer Vernissage mit musikalischer Umrahmung eröffnet.

Wunstorfer Anekdoten

Die beiden verantwortlichen Lehrerinnen, Katja Ippisch und Ulrike Tittel, besprachen zur Einführung in das Thema „Bilder zu Texten“ zunächst das Märchen „Hänsel und Gretel“ von Jacob und Wilhelm Grimm mit Illustrationen von Susanne Janssen. Diese moderne Version des bekannten Märchens, für die die Illustratorin 2008 den Deutschen Literaturpreis gewonnen hat, diente den Schülern als Vorlage für die anschließende Praxisaufgabe. In dieser sollten sie sich von einer Wunstorfer Anekdote, einer Begebenheit aus den umliegenden Orten oder einer Erzählung ihrer Großeltern zu einer originellen Bilderreihe anregen lassen.

Stadtarchivar Klaus Fesche und Hans Hanebuth, Mitglied des Forums Stadtkirche, steuerten allerlei Wunstorfer Geschichten bei. Darüber hinaus standen viele Bücher und Aufzeichnungen über Wunstorf zum Stöbern und Recherchieren zur Verfügung. Individuell wurde dann eine Geschichte ausgewählt, die in vier bis acht Bildern in der Montagetechnik nach Susanne Janssen in Form eines gefalteten Leporellos umgesetzt wurde.

Als zweiter Schritt folgte die Gestaltung einer großformatigen, malerischen Collage auf Grundlage des zuvor gefertigten Leporellos. In der Ausstellung sollen die entstandenen 35 großformatigen Werke für sich stehen und ihre volle Wirkung entfalten, werden aber dennoch zusammen mit den kleinformatigen Leporellos präsentiert, durch die sich der Besucher über den Kontext der jeweiligen Wunstorfer Geschichte informieren kann. So entsteht eine spannende Wechselwirkung zwischen den großen und kleinen Werken, einem Hin- und Herschauen zwischen Bild und Buch und somit zwischen Kunst und Geschichte.

Das Bild der zwei Figuren, die mit geschlossen Augen dem Betrachter gegenüberstehen, wurde von der Schülerin Fiona Edekobi (Jg. 12) extra für das Ausstellungsplakat angefertigt. Es beruht auf dem Motiv „Eyes Wide Shut“, das ein typisches Stilmittel der Illustratorin Susanne Janssen ist. Aus Sicht der Künstlerin sehen ihre Protagonisten mit geschlossenen Augen viel mehr, richten ihren offenen, wachen Blick nach innen, um das Geschehen zu analysieren, zu reflektieren und somit auch zu einer Lösung ihrer Situation zu gelangen. Gleichzeitig wirken sie aber auch sehr unschuldig sowie verletzlich und nehmen der dramatischen Situation ihren Schrecken und ihre Härte.

Katja Ippisch erläutert: „Bezogen auf die Ausstellung bietet sich das Stilmittel der geschlossenen Augen für das Plakat regelrecht an, da sich unsere Schülerinnen und Schüler aus dem großen Schatz von Wunstorfer Geschichten neben lustigen zum Teil auch an sehr dramatische, tragische und melancholische Themen herangewagt haben.“ So wurden Texte zur Hexenverbrennung ebenso illustriert wie auch die Geschichte des Wunstorfer Feuerteufels, aber auch jüdische Schicksale. „Wunstorf hat viel erlebt und kann uns einiges davon erzählen“, resümiert Ippisch und ist sich dabei sicher: „Für viele Geschichten jedoch ist es besser, die Augen – reflektierend – kurz zu schließen, damit die Tragik und Dramatik abgemildert wird.“

Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Außerhalb der regulären Öffnungszeiten der Stadtkirche (Dienstag: 10 bis 12 Uhr und 15 bis 17 Uhr, Mittwoch und Donnerstag: 15 bis 17 Uhr sowie Freitag: 10 bis 12 Uhr) kann die Ausstellung natürlich auch im Rahmen aller weiteren Veranstaltungen des Forums oder der Stifts-Kirchengemeinde bis zum 14. Mai 2024 in der Stadtkirche besucht werden.

Neue Gesichter im Vorstand und Beirat

Mit der ersten gemeinsamen Sitzung Anfang Februar 2024 hat sich sowohl der neue Vorstand als auch der Beirat des Forum Stadtkirche gebildet. Beide Gremien werden den Wunstorfer Kulturverein bis zum Beginn des Jahres 2026 leiten.

Neu in den Vorstand gewählt wurde Friedhelm Espeter. Der 63-jährige, selbständige IT- Projektmanager wird in den kommenden Wochen die Kassenführung des Forums übernehmen. Sein langjähriger Vorgänger Jens-Peter Loch (80) wechselt in den Beirat. Alexander Voigt bleibt erster Vorsitzender, Elke Helma Rothämel zweite Vorsitzende. Franziska Oberheide und Achim Süß komplettieren den Vorstand als Beisitzer. Im Beirat engagieren sich weiterhin Anja Emmanouilidis, Hans Hanebuth und Hermann Meyer. Darüber hinaus rückt Malte Süß neu in den Beirat auf. Der 45-Jährige möchte den Bereich „Konzerte und Lesungen“ ausbauen.

Das Forum Stadtkirche steht Interessierten offen. Gäste sind beim Stammtisch im Akropolis jeden zweiten Montag des Monats ab 19 Uhr willkommen. Weitere Informationen über die Arbeit des Forums gibt es auch im Internet unter www.forum-stadtkirche.de.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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