Suchergebnisse (Feuerwehr Rinteln) | Schaumburger Wochenblatt

160 Jahre alt ist die Schwerpunktwehr der Stadt Rinteln und Ortsbrandmeister Sebastian Westphal konnte auf der Jahreshauptversammlung von 319 Alarmierungen berichten, quer durch die gesamte Bandbreite der Feuerwehrarbeit: „Dabei habe ich das Hochwasser in der Weihnachtszeit nur als einen Einsatz gewertet!“ Und hier sei die Feuerwehr selbst mit ihrem Feuerwehrhaus nur knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt, denn das Wasser stand den Ehrenamtlichen buchstäblich schon auf dem Hof: „Nur durch den beherzten Einsatz des THW Detmold konnte uns der Hintern gerettet werden!“ Nicht auszudenken, so der Ortsbrandmeister, was im Falle eines Wassereinbruchs in das Feuerwehrhaus hätte passieren können. Er forderte, dass die Stadt Schutzmaßnahmen für das Feuerwehrhaus für kommende Hochwasserlagen trifft. Denkbar ist da lediglich eine Eindeichung. Dankbar sei er für die große Unterstützung durch Katastrophenschutzfahrzeuge aus dem Land Niedersachsen und stolz auf die hohe Motivation besonders auch der jungen Kameraden: „Da war an Weihnachten feiern nicht zu denken!“

Bereits im Januar 2020 kündigte der damalige Bürgermeister Thomas Priemer an, dass er ein modernes Feuerwehrkonzept 4.0 durchsetzen wolle und dazu sei auch ein zentrales Logistikzentrum für die Feuerwehren der Stadt nötig, um Kontaminationsverschleppungen in den Feuerwehrhäusern zu vemeiden. „Ich versichere Ihnen, dass uns die Sicherheit und Gesundheit unserer Feuerwehrleute am Herzen liegt”, so Priemer damals, zitiert vom Schaumburger Wochenblatt in der Ausgabe vom 29. Januar 2020. Nötig wird ein solches Logistikzentrum mit „Schwarz-Weiß-Trennung”, also der Trennung von im Einsatz kontaminierter Kleidung und sauberer Kleidung, aber nicht nur, weil der Stadt die Sicherheit der Feuerwehrleute am Herzen liegt, sondern durch die Unfallverhütungsvorschrift 49, die in Paragraf 12 die Anforderungen für bauliche Anlagen so vorschreibt, dass eine Gefährdung durch Schadstoffe von der Einsatzstelle und eine Kontaminationsverschleppung vermieden werden müssen. Verantwortlich dafür sind diejenigen, die Feuerwehren betreiben, hier also die Stadt Rinteln. Doch Sanktionen enthält die UVV 49 nicht für Verstöße gegen diese Vorschrift, sonst müsste schon seit längerer Zeit gegen die Stadt ermittelt werden. Denn es ist mittlerweile April 2023 und noch ist kein Logistikzentrum gebaut. Aber das könnte sich in absehbarer Zeit ändern; und zwar schnell. Denn die Stadt Rinteln hat das Gebäude der ehemaligen Firma „Metallbau Zinser” in der Dieselstraße 7 gekauft und nach Informationen, die dem Schaumburger Wochenblatt vorliegen, soll hier das neue Logistikzentrum der Rintelner Feuerwehren entstehen. Ursprünglich war bereits einmal über einen Neubau auf dem Feuerwehrgelände an der Seetorstraße nachgedacht worden und auch eine Anmietung des jetzigen Postverteilzentrums am Stumpfen Turm stand bereits zur Diskussion. Im Logistikzentrum sollen unter anderem auch die Materialien für den Hochwasserschutz lagern. Eine entsprechende Anfrage an die Stadt Rinteln ergab, dass „...mit dem Kauf der Gewerbefläche der ehemaligen Fa. Zinser Metallbau, Dieselstraße 7, ist die Standortfrage eines zukünftigen Feuerwehrlogistikzentrums geklärt!” Das SW wollte von der Verwaltung aber auch noch wissen, wann mit dem Ausbau der Halle begonnen wird und ob damit auch der Anbau an das Feuerwehrgerätehaus vom Tisch sei. Zudem kam die Frage auf, ob aufgrund der Größe des Objektes nocheine weitere Verwendungsoption der Halle geplant ist. Immerhin ist dort ein vollständig ausgebauter Veranstaltungssaal für kleinere Gesellschaften vorhanden. Von der Stadt Rinteln gab es allerdings eine sehr knapp gehaltene Antwort: „Bezüglich der weiteren Anfragen sind zunächst weitere vertiefende Gespräche mit der Feuerwehr zu führen. Nach Abstimmung und Abschluss der Gespräche wird entsprechend weitergehend informiert.”