Suchergebnisse (Kläranlage) | Schaumburger Wochenblatt

Hier stand alles unter Wasser. Aggregat und Schläuche des THW auf dem zuvor überfluteten Bereich. (Foto: ab)

Aufräumarbeiten im Klärwerk

Fußballfans erlebten am vergangenen Samstag bei dem Europameisterschafts-Achtelfinale gegen Dänemark ein seltenes Schauspiel. Das Spiel in Dortmund wurde nach etwa 30 Minuten Spielzeit wegen schwerer Regen- und Hagelfälle für über 20 Minuten unterbrochen. Auch vor dem Landkreis Schaumburg machte das Unwetter keinen Bogen. Unter anderem musste die Kläranlage der Kreisstadt nach einer Reihe von Alarmmeldungen kurzzeitig abgeschaltet werden. Das Schaumburger Wochenblatt sprach knapp eine Woche nach dem Gewitter mit dem technischen Leiter der Anlage, Adrian Danker, über die Auswirkungen und festgestellte Schäden. Derzeit wird das Klärwerk von Fachleuten, unter anderem einer Versicherung, auf Beschädigungen und die tatsächlichen Ursachen für die verschiedenen Alarme, untersucht. Der genaue Hergang stehe noch nicht endgültig fest, so Danker. Man müsse sich den Vorgang so vorstellen, als wenn Wasser in den Keller eines Wohnhauses läuft. In den unteren Räumen des Klärwerkes werden viele elektrische Pumpen betrieben. Als hier das Wasser eindrang, wurde Alarm ausgelöst und die ersten Pumpen abgeschaltet. Der Rufbereitschaftsdienst rückte umgehend aus. In der Folge unterstützten weitere Mitarbeiter auch am Sonntag. Adrian Danker bedankte sich ausdrücklich für das hohe Engagement seiner Mitarbeiter sowie für den schnellen Einsatz der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerkes. Beide Einrichtungen hatten mit ihrer Ausrüstung die über das betriebseigene Notstromaggregat sowie einem mobilen Stromerzeuger angetriebenen Pumpen geholfen, die Wassermassen in ein Becken zu pumpen. Der technische Leiter betonte, dass zu keiner Zeit eine Gefährdung der Abwasserentsorgung für Stadthagen bestanden hätte. Gemeinsam mit dem Hochwasserschutz der Stadt werde man jetzt über mögliche Maßnahmen zur Verhinderung derartiger Vorkommnisse beraten. Ein solches Starkregenereignis hatte der Bauingenieur noch nicht erlebt. Bei der Kanalkalkulation liege ein durchschnittliches Regenereignis der letzten fünf Jahre zugrunde, schilderte er.
Samtgemeindebürgermeister Nienstädt Dieter Köritz, Abwasserverband-Geschäftsführer Hans Heinrich Redeker, Verbandsvorsteher Abwasserverband und Bürgermeister Seggebruch Jörn Wittkugel, Samtgemeindebürgermeisterin Niedernwöhren Aileen Borschke sowie die SPD-Landtagsabgeordneten Jan-Philipp Beck und Grant Hendrik Tonne besuchen die Kläranlage in Volksdorf (v.l.n.r.).  (Foto: cm)

Besuch beim Abwasserverband Gehle-Holpe

Beim Besuch der Kläranlage in Volksdorf konnten die heimischen SPD-Landtagsabgeordneten Jan-Philipp Beck und Grant Hendrik Tonne im 50-jährigen Jubiläumsjahr einen Einblick in die Arbeit des Abwasserverbandes Gehle-Holpe bekommen. Im Gespräch mit Geschäftsführer Hans Heinrich Redeker erfuhren die beiden Abgeordneten, dass sich der Betrieb mit neun Mitarbeitenden für ein Kanalnetz mit 291 Kilometern Länge verantwortlich zeichnet und neben den Samtgemeinden Nienstädt und Niedernwöhren auch für Ortsteile der Stadt Bückeburg und Stadt Stadthagen zuständig ist. „Wir sind beim Abwasserverband Gehle-Holpe grundsätzlich gut aufgestellt und haben glücklicherweise noch keine Probleme mit dem Fachkräftemangel“, hebt Redeker hervor. „Zudem haben wir es uns zum Ziel gesetzt, künftig das Klärwerk CO2-neutral zu betreiben um auch unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“ Im weiteren Verlauf des Gesprächs, an dem auch Jörn Wittkugel als Verbandsvorsteher sowie Samtgemeindebürgermeisterin Aileen Borschke und Samtgemeindebürgermeister Ditmar Köritz als Vorstandsmitglieder teilnahmen, ging es auch um die Besonderheit der Abwasserbetriebe als kritische Infrastruktur, die Entsorgung von Klärschlamm und Investitionen in die bestehende Infrastruktur. „Nicht zuletzt aufgrund des Klimawandels müssen sich die Kommunen vor Ort auch neuen Herausforderungen bei der Wasserversorgung als auch der Abwasserentsorgung stellen“, so Beck und Tonne abschließend. „Ein regelmäßiger Austausch zwischen der Landespolitik und den Betrieben und Institutionen vor Ort ist daher sehr wichtig, um von etwaigen Problemlagen zu hören als auch Anregungen für die weiteren parlamentarischen Beratungen mitzunehmen.”
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