Für den Landkreis wird dies am Sonnabend, 22. September in Stadthagen auf dem Marktplatz (vor der Sparkasse) geschehen. Von 11 Uhr bis 13 Uhr haben alle Menschen die Möglichkeit ihren Standpunkt gegen Gewalt zu artikulieren. Die Haltung wird schriftlich festgehalten, die dazugehörige Person wird unerkannt bleibend fotografiert. Auf der Internetseite des bff entsteht mit der Zeit eine Galerie der Standpunkte. Vorbereitete Meinungsäußerungen wie spontane Aussprüche sind willkommen. Die Opferhilfe Schaumburg, die Arbeiterwohlfahrt, der Kinderschutzbund, das Diakonische Werk, die Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt (BISS), das Frauenhaus Schaumburg, die Mädchen- und Frauenberatungsstelle BASTA und die Polizei in Schaumburg sind die Anlaufstellen für Frauen die Gewalt erfahren. Doch oft haben sie Angst, sich zu offenbaren oder können sich ihre Misere erst gar nicht eingestehen. Mit der Bundeskampagne möchten die Institutionen ermutigen, über die Gewalt zu sprechen und Unterstützung zu ersuchen.
Die BISS Schaumburg arbeitet mit dem pro-aktiven-Ansatz. Daniela Fischer erklärte, dass im Unterschied zu den anderen Einrichtungen diese Beratungsstelle auf die Frauen, in der Regel nach einem Polizeieinsatz, zugehen. Seit 2002 besteht die Einrichtung. Die Fachberatungsstelle BASTA kümmert sich ebenfalls um Frauen in Gewalt- und Krisensituationen. Oft ist die Begleitung auf länger ausgericht, berichteten Birgit Baron und Ingetraud Wehking. Manchmal braucht es mehrere Anläufe der betroffenen Frauen, sich zu offenbaren und den zweiten Schritt nach dem ersten zu setzen. Da die Arbeit meist nicht mit einem Polizeieinsatz gekoppelt ist, ergänzten sich BISS und BASTA hervorragend. Nächstes Jahr besteht BASTA 20 Jahre.
Das Frauenhaus Schaumburg, machte Doris Weide, weitere Unterschiede der Institutionen deutlich, ist in erster Linie Zufluchtstätte, in der dann die Beratung, Betreuung und Begleitung erfolgt. Die Opferhilfe Schaumburg, die sich als einzige der genannten Institutionen um Gewaltfälle jeglicher Art kümmert, hat als Stiftung Opferhilfe Niedersachsen die Möglichkeit, finanzielle Unterstützung zu geben. Dagmar Behrens begleitet die Menschen zu den Prozessen oder ins Jobcenter und unterstützt sie bei der praktischen Neugestaltung ihres Lebens. Der guten Zusammenarbeit zwischen den Beratungsstellen pflichten alle bei. „Es gibt schon ein gutes Angebot, wenn es auch noch personell besser unterfüttert sein könnte”, fasste Baron in Hinblick auf die personellen Engpässe bundesweit und im Landkreis zusammen. Foto: mr