Allerdings ist der Sieg Bartlings kein satter. Dr. Joachim Runkel (CDU) hatte nur rund 1300 Kreuze weniger in seiner Bilanz.
Trotzdem ist in Schaumburg offenbar einmal mehr alles anders. Während Bartling in Hannover noch das schlechteste Ergebnis der niedersächsischen SPD verarbeitete, fieberte Joachim Runkel zunächst zuversichtlich im heimischen Kreishaus der Entscheidung im Wahlkreis 37 entgegen. Auch er hatte nicht damit gerechnet, dass Schaumburg gegen den Landestrend wählen würde. Noch bevor die letzten Ergebnisse aus den Wahlkreisen im Kreishaus einliefen, erkannte Runkel seine Niederlage, griff zum Telefon und informierte seine Mitstreiter.
„Naturgemäß enttäuscht” reagierte Runkel dann nach der Auszählung aller Wahlkreise im Gespräch. „Ich hatte mir, so glaubte ich, berechtigte Hoffnungen gemacht, diesen Wahlkreis zu gewinnen.”, so Runkel. Um Fassung bemüht gelingt dem Politiker doch eine erste Ursachenforschung. Es sei in den Veranstaltungen nicht gelungen, die Nähe aufzubauen. Erst in den letzten Tagen habe er einen besseren Zuspruch erlebt.
Während des Gespräches hegte Runkel noch „wage Hoffnungen auf einen Listenplatz”. Diese machte dann aber Burkhard Balz kurzerhand zunichte. Er hatte bereits in Erfahrung gebracht, dass kein Kandidat über die CDU-Liste in den Landtag einziehen würde. Dr. Joachim Runkel war auf Platz 16 gesetzt.
Klaus Dieter Drewes bestätigte Runkel in seiner politischen Arbeit, an der das Ergebnis nicht gelegen haben könnte. Es sei der Schaumburger CDU nicht gelungen, eine Veränderung herbeizuführen. „Das macht mich traurig,” so Drewes. Der Kreisvorsitzende kritisierte das Vorgehen der SPD in den vergangenen Wochen. Die „Vorwurfsliste” der Schaumburger Sozialdemokraten sei „dummes Zeug” gewesen. „Es ist blamabel, so etwas nach vorne zu bringen” sagte Drewes. Das große Ziel der Schaumburger CDU seien drei Direktmandate in den Wahlkreisen gewesen.
Runkel zeigte sich als guter Verlierer und wünschte Heiner Bartling viel Glück für die Vertretung des Wahlkreises. Auch über die Behauptung CDU/FDP auf Landesebene zeigte sich Runkel erfreut. Gemeinsam mit den Partei-Kollegen fuhr Runkel dann zur Wahlparty nach Sülbeck. Wohl eher um den Abend in Ruhe ausklingen zu lassen als heftig zu feiern.
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