„Eine Katze ohne Grinsen habe ich schon oft gesehen, ein Grinsen ohne Katze noch nie”, wunderte sich Alice nach ihrer Begegnung mit der „Grinse-Katze”. Der bekannte Satz aus dem Buch Lewis Carrolls macht auf die Herausforderung aufmerksam, vor der das Theater-Musik-Projekt bei der Aufführung des Stücks stand. Immerhin galt es eine Romanvorlage angemessen auf die Bühne zu bringen, in der Autor Lewis Carroll die Erlebnisse des Hauptcharakters Alice während eines Traumes schildert, voll verwirrender, die Realität verzerrender Ereignisse und Begegnungen mit wunderlichen Gestalten. Carrols Buch spiegelt unter anderem die Ängste der heranwachsenden Alice vor dem Erwachsenwerden und ihr Unbehagen gegenüber den Einengungen durch die Gesellschaftskonventionen im England des viktorianischen Zeitalters wieder. Gemeinsam hatten Schüler und Lehrer den Roman in eine Bühnenversion umgeschrieben, dabei durchaus eigene Akzente gesetzt, etwa in der Deutung der Herzogin.
All die wunderlichen Wesen, denen Alice in ihrer Reise durchs Wunderland begegnete, wurden sorgfältig charakterisiert. Mit viel Leidenschaft setzten die jungen Schauspieler diese Figuren überzeugend in Szene. Die aufwändigen Kostüme und das Bühnenbild trugen ebenso dazu bei, dass das Wunderland auf der Bühne in der Aula des Ratsgymnasiums lebendig wurde.
Eine sehr wichtige Rolle spielten dabei auch die zum Teil selbst geschriebenen Musikstücke, die sich in das Stück einfügten. „Das macht Spaß”, lautete einer der zahlreichen lobenden Kommentare, die während der Pausengespräche im Publikum zu hören waren. Das konnte wohl jeder der Zuschauer bestätigen, die Schauspieler ernteten für ihren Auftritt einen begeisterten Schlussapplaus. Foto: bb