Geschlossen und mit einem optimistischen Blick in die Zukunft präsentierten sich die Schaumburger Christdemokraten auf ihrem Kreisparteitag in der „Süßen Mutter” in Rolfshagen. Der Vorsitzende Klaus-Dieter Drewes wurde mit überwältigender Mehrheit (104 von 108 Stimmen) in seinem Amt bestätigt. Damit konnte er sein Ergebnis von 2006 noch einmal um 0,4 Prozentpunkte steigern.
„Wenn es unter 80 Prozent gewesen wäre hätte ich mir Gedanken machen müssen, doch mit dem heutigen Ergebnis und eurem Vertrauen fällt es mir leichter, nun auch die schwierigen Themen anzupacken”, so der Vorsitzende, der die Schaumburger Kliniken, die Schulpolitik und den Ausbau der B65 als vorrangige Aufgaben ansieht. Doch zuvor blickte er auf die Landtagswahl zurück, die auf den ersten Blick für die CDU nicht gut verlaufen ist. Mit Joachim Runkel verlor die CDU einen Schaumburger Landtagsabgeordneten, obwohl dieser mit 41,12 Prozent gut abgeschnitten hatte. Nun hofft Drewes, dass Runkel als Nachrücker noch einen Platz im Landesparlament erhält. „Unser Ziel und unsere berechtigte Hoffnung ist es jetzt, bei der Europawahl Burhard Balz zu nominieren”, so Drewes, der sich besorgt über das gute Abschneiden der Linken in Niedersachsen äußerte. „Für eine Partei, in deren Reihen die Verantwortlichen sitzen, die die Mauer gebaut und Schießbefehle erteilt haben, kann ich keine Sympathien empfinden. Die SPD wird noch mehr an Glaubwürdigkeit verlieren, wenn sie zur Zusammenarbeit mit der Linken bereit ist - wir werden es nicht sein”, so der Vorsitzende unter dem Beifall der 114 Parteitags-Delegierten. Zu den Schaumburger Themen zählt Drewes ganz besonders die zwei Krankenhäuser in Stadthagen und Rinteln. „Der wachsende Kostendruck zwingt uns zum Handeln, schon jetzt liegt das Defizit bei 6 bis 7 Millionen Euro jährlich mit steigender Tendenz. Wir brauchen schnellsten ein tragfähiges innovatives Konzept, um die Situation zu lösen”. Die Kreis-CDU steht weiter für ein gegliedertes Schulsystem, mit dem Ziel, den Elternwillen zu respektieren und intregrierte Gesamtschulen einzuführen. Hauptschule, Realschule und Gymnasien sollen sich an den Standorten behaupten und Qualitätsschulen werden. „Für uns Schaumburger sind die Straßen, der Kanal und die Autobahn wichtige Lebensadern, die besondere Aufmerksamkeit verlangen”, so der Vorsitzende weiter, der dann einen Blick auf den Kreishaushalt warf. „Wenn der SPD der große Wurf nicht gelingt, das riesige Loch zu stopfen, werden wir dem Haushalt 2009 erstmals nicht zustimmen”. Wie aus einer guten Idee ein Desaster für die Steuerzahler wird, zeige das Beispiel Erlebniswelt Renaissance (EWR). Drewes machte deutlich, dass sich die „öffentliche Hand” in Zukunft aus operativen Geschäften heraushalten sollte, damit so ein Misserfolg kein zweites Mal passiert. Zum Abschluss seiner Rede bestimmte Drewes die Richtung, die die Partei einschlagen will. „Wir wollen nicht so wie die SPD werden, wir diskutieren nicht, wir handeln. Wir müssen die Marke CDU mehr vermitteln. Wo CDU drinsteckt, muß auch CDU draufstehen und wir wollen bei der Bundestagswahl im nächsten Jahr mit einem engagierten Wahlkampf einen Schaumburger Kandidaten durchbringen”. Foto: tt
Mit 104 von 108 gültigen Stimmen schenken die Delegierten des Parteitages ihrem Vorsitzenden erneut das Vertrauen.