Die Eröffnungsveranstaltung findet am Donnerstag, dem 11. September um 19 Uhr im Gebäude der VGH Versicherung, Schiffgraben 4, in Hannover statt. Ihr Thema lautet „In welchem Käfig du dich auch befindest, verlass ihn”. Wer aufbricht will nicht länger verweilen. Weder an einem Ort, noch in einer Position. Aufbruch ist Veränderung, Entdeckung, Neubeginn. Aufbruch bedeutet auch das Brechen mit Traditionen, Verbindungen, Systemen oder Strukturen. Um neue Wege auch in der Literatur oder der Musik zu beschreiten, bedarf es zuweilen des Aufbrechens herkömmlicher Formen. Der Lautpoet Valeri Scherstjanoi etwa bricht mit seiner geräuschvollen Lyrik aus der Sprache aus, um gleichzeitig ihre Wurzeln, ihre Entwicklung und Bedeutung zu erkunden. Dalibor Markovic zeigt als lebende „Beatbox” wie man Sprache in Musik verwandeln kann, und der Künstler Ulrich Winters nähert sich dem Thema Aufbruch mit der Uraufführung eines Puppenspiels. Die Sprache der Musik ergründet Wolfgang Heisig mit Kompositionen für das Phonola. Auf diesem Kunstspielklavier beschwört er Klangbilder, die die von Michael Lentz vorgelesenen literarischen Stationen zum Thema Aufbruch phantasievoll illustrieren. Niedersachsen bricht auf zu einer spannenden Lesereise.
Ein weiterer Termin in Hannover findet am Samstag, dem 27. September um 20 Uhr im Literarischen Salon, Conti Foyer, Königsworther Platz 1, statt. Arianne Borbach liest aus „Sechzig Lichter” von Gail Jones. Wer auszieht, die Welt kennen zu lernen, will sich ein Bild machen von fremden Völkern, exotischer Natur und landestypischer Architektur. Lucy Strange betrachtet die Welt mit wachen Augen und viel Liebe zum Detail. Das Schicksal treibt die junge Frau zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Australien nach Europa, von dort weiter nach Indien und wieder zurück nach Europa. Was sie auf ihren Reisen sieht, will sie im Bild festhalten: Die Fotografie wird zu ihrer Leidenschaft. Gail Jones hat mit „Sechzig Lichter” einen Roman geschrieben, der einem Fotoalbum gleicht, gespickt mit atemberaubenden Landschaftsaufnahmen und Portraits faszinierender Persönlichkeiten. Die Erzählung, die sich um die Protagonistin Lucy Strange rankt, ist geprägt vom Wechselspiel zwischen Licht und Schatten. „Ich denke an Fotografie als eine Art von Kuss”, sagt Lucy. Und so ist ihre Geschichte auch eine Liebeserklärung an die Kunst, den flüchtigen Augenblick zu bannen. Moderiert wird die Lesung von Conny Lösch, die das Buch ins Deutsche übersetzt hat.
Die Abschlussveranstaltung am Sonntag, dem 28. September um 17 Uhr im Fagus-GreCon, Hannoversche Straß 58 in Alfeld, steht unter dem Motto „Wir sind dann mal weg - literarische Aufbrüche” mit Sabine Küchler, Matthias Politycki und Feridun Zaimoglu, moderiert von Denis Scheck. Um 15 Uhr findet eine Führung durch das Fagus-Werk statt. Weitere Informationen rund um das vielfältige Programm finden sich im Internet unter www.literaturfest-niedersachsen.de. Hier sowie unter der kostenpflichtigen Rufnummer 01805/627837 erhält man auch Karten für die einzelnen Veranstaltungen. Foto: privat