LANDKREIS (mk). Die im Rahmen der Regionalen Entwicklungskooperation (REK) Weserbergland plus zusammenarbeitenden Landkreise Hameln-Pyrmont, Holzminden, Nienburg und Schaumburg sind in den vergangenen Monaten ein gutes Stück auf dem Weg vorangekommen, die Region stärker und attraktiver zu machen. „Die Leistungen der REK Weserbergland plus haben in letzter Zeit zunehmend an öffentlicher Aufmerksamkeit gewonnen. Eine Einladung der Landesregierung nach Brüssel zeigt, dass die projekt- und themenbezogene Zusammenarbeit der Region Weserbergland plus inzwischen auch europaweit wahrgenommen wird”, so Hameln-Pyrmonts Landrat Rüdiger Butte, derzeitiger Sprecher der REK Weserbergland plus.
Im Rahmen der diesjährigen Tagung der Lenkungsgruppe der REK Weserbergland plus folgten deren Mitglieder, Vertreter der geschäftsführenden Arbeitsgruppe sowie die Kirsch- und Rapsblütenköniginnen in der vergangenen Woche nun der Einladung nach Brüssel. Viele hochkarätige Persönlichkeiten erwarteten die regionale Delegation. Michael Freericks, Leiter der Landesvertretung Niedersachsen empfing die regionalen Akteure: „Ich freue mich, dass Sie der Einladung nach Brüssel gefolgt sind. Die Region Weserbergland plus hat sich mittlerweile als wichtiger und bedeutender Partner etabliert. Mit großem Interesse haben wir ihre Fortschritte in den vergangenen Monaten und Jahren verfolgt.” Höhepunkt in Brüssel stellte ein Termin mit dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering, dar. Im Sitzungssaal der Europäischen Fraktion, zu dem sonst nur der Europäische Rat Zugang hat, empfing er die Gruppe persönlich. Er betonte: „Regionale Kooperation ist sehr wichtig, um auf europäischer Ebene wahrgenommen zu werden. Ich wünsche den Vertretern der Region Weserbergland plus weiterhin viel Erfolg auf ihrem gemeinsamen Weg.” Im Europäischen Parlament erwartete die Delegation darüber hinaus ein hochkarätiges Vortagsprogramm. Die Abgeordnete Dr. Godelieve Quisthoudt-Rowohl sprach über Selbstverständnis und Einflussmöglichkeiten der Abgeordneten im Europäischen Parlament. Peter Fischer von der Generaldirektion Regionalpolitik erläuterte den aktuellen Diskussionstand der EU-Strukturpolitik ab 2013. Aktuelle Entwicklungen im Bereich Wettbewerbsrecht/Gewährträgerhaftung stellte Dr. Lothar Blatt, Leiter des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes in Brüssel vor. Thomas Ilka, Leiter des Deutschen Industrie- und Handelskammertages in Brüssel, erklärte die Unterstützungsangebote des DIHK für Unternehmen und Wirtschaftsförderung. Auch die Europaabgeordnete Erika Mann ließ es sich nicht nehmen, die regionalen Vertreter zu begrüßen.
Auf der Tagesordnung der Lenkungsgruppen-Sitzung standen die Abstimmungen über Sachstand und weitere Vorgehensweise bei den verschiedenen REK-Projekten. Seit der Aktualisierung des regionalen Entwicklungskonzeptes für die Jahre 2007 bis 2013 verfolgt die REK Weserbergland plus drei Tätigkeitsschwerpunkte: die Etablierung als Energie- und Gesundheitsregion sowie die Sicherung und Weiterentwicklung ländlicher Strukturen. Die Arbeit des vergangenen Jahres weist in allen Bereichen – Wirtschaft, Tourismus, Forschung und Entwicklung - beachtliche Erfolge auf. Diese zeigen, dass es sich lohnt, Kompetenzen zu bündeln und zusammenzuarbeiten.
Erst vor kurzem hat es die Bewerbung zur Bioenergieregion Weserbergland plus im Bundeswettbewerb als eine von insgesamt 210 eingereichten Bewerbungen in die zweite Runde geschafft. Die Weserbergland AG, die neben weiteren Projekten unter anderem mit der Federführung des Schwerpunktes Energieregion beauftragt ist, arbeitet derzeit mit Hilfe zahlreicher regionaler Akteure ein Entwicklungskonzept für die zweite Bewerbungsrunde aus. Die REK Weserbergland plus ist auch ein gutes Stück im Bereich Gesundheitsregion vorangekommen. In den vergangenen Wochen und Monaten sind unter anderem verschiedene Expertenworkshops durchgeführt worden, um die mögliche Ausrichtung eines Masterplans zu diskutieren. Die unerwartet große und positive Resonanz zeigt deutlich, dass die Gesundheitskompetenz in der Region sehr viel weiter gefasst werden kann, als das bisher geschehen ist. Im Themenfeld ländliche Strukturen hat die REK Weserbergland plus im März das Modellprojekt Planungskooperation initiiert, das im Bereich der Regionalentwicklung zunächst den Erhalt der Grundversorgung im ländlichen Raum unter Berücksichtigung des demografischen Wandels untersuchen wird. Schon zum Ende des Jahres werden erste Ergebnisse erwartet. Neben den drei zentralen Themenfeldern gibt es auch weitere Schwerpunkte, welche die Lenkungsgruppe der REK Weserbergland plus aktuell und zukünftig verfolgen will.
Dazu gehören unter anderem die Verbesserung der infrastrukturellen Anbindung der Region im Rahmen des Weserbergland Planes, die Fortführung und Weiterentwicklung der Wirtschaftsakademie Weserbergland und der Sommeruniversität sowie die Unterstützung der vielfältigen LEADER und ILEK Regionen. Ebenso soll der Technologie- und Innovationstransfer durch die Berater des Produktionstechnischen Zentrums (PZH) GmbH weiter gefördert werden. Die Erfolge der interkommunalen Zusammenarbeit spornen an, weiter aktiv an den gemeinsamen Zielen für die Region zu arbeiten. Foto. privat