Freudibold, Heulibold, Bibberbold und Zornibold: „Paula” und die vier „Kistenkobolde” können Kindern zeigen, wie nonverbale Kommunikation funktioniert, was Gefühle sind und wie man mit ihnen umgeht. Das Präventionsprogramm „Papilio” will schon Kindergartenalter in die Gewalt- und Suchtprävention einsteigen, denn wer schon zu Kinderzeiten soziale und emotionale Kompetenz erlernt, ist später weniger gefährdet.
Im Rahmen des Jugendhilfeausschusses zeigte sich Ursule Büthe, Fachberaterin für Kindertageseinrichtungen und Papilio-Ausbilderin, zufrieden mit der bisherigen Entwicklung im Landkreis. Das Projekt findet großen Anklang und die Anfragen übersteigen die zeitlichen Möglichkeiten bei weitem. „Die Einrichtung in Enzen wird ein reiner Papilio-Kindergarten, auch Bad Nenndorf plant in diese Richtung”, so der Bericht Büthes.
Mit Rolfshagen und Hattendorf hat auch die Auetal-Region Interesse angemeldet. Neben den Koboldpuppen, die Verhaltensstrategien lehren, gehören noch zwei weitere Komponenten der spielerischen Erziehung und Förderung zu den Programminhalten: „Meins-deins-deins-unser” vermittelt soziale Regeln und belohnt deren Einhaltung, der „Spielzeug macht Ferien-Tag” fördert die Kreativität. „Hier wird die Basis für Intution gelegt, das ist grundlegend für das Leben”, lautet Büthes Einschätzung. In Bayern entwickelt und durch die Zusammenarbeit mit der „Augsburger Puppenkiste” bekannt geworden, nahm Schaumburg erneut eine Vorreiterrolle im Bereich der qualitativen Kinderbetreuung ein. Papilio wurde im Land Niedersachsen zuerst im Landkreis umgesetzt. Zur Zeit befinden sich elf Erzieherinnen im Trainingsprogramm, zwei haben bereits einen Basis-Abschluss gemacht. Die nächste Zertifizierung findet im Juni statt. Foto: nb
Großes Engagement: Ursula Büthe, Mitarbeiterin des Kreisjugendamtes, hat das Papilio-Projekt zum Erfolg geführt.