„Sind alle evakuiert?” Christian Stäblein, Konventual-Studiendirektor des Loccumer Predigerseminars, vergewisserte sich lieber einmal mehr, ob sich auch tatsächlich niemand mehr in dem Gebäude aufhielt, über das wenige Minuten später die Brunnenschale gehoben werden sollte. Sollte einer der Tragegurte unter der massiven runden Sandsteinschale abrutschen, dürfe immerhin kein Mensch zu Schaden kommen.
Nach dem sorgfältigen Aufbau des Krans und der Ausrichtung der Schale ging dann alles überraschend schnell und die Schaulustigen bekamen kaum die Zeit, von dem Platz vor dem Konventsgebäude auf den Innenhof zu wechseln, während die Schale die luftige Reise in 25 Metern Höhe an ihren Bestimmungsort antrat. 5,5 Tonnen wog der Sandsteinblock, aus dem die Schale geschnitten wurde.
Für die Mitarbeiter von Klaus Köster, dem Eigentümer der Obernkirchener Sandsteinbrüche, war die Bearbeitung des Kolosses eine Herausforderung. Köster hatte dem Kloster die Schale anlässlich des 75. Geburtstages von Abt Horst Hirschler gestiftet – und legte gern selbst Hand an, um die neueste Errungenschaft des Klosters punktgenau auf ihrem Sockel zu platzieren. Foto: janGan