HESS. OLDENDORF (tt). Trotz vorgerückter Stunde gab Superintendent Andreas Kühne-Glaser während des jüngsten Kirchenkreistages der Grafschaft Schaumburg im Gemeindehaus in Hess. Oldendorf (wir berichteten) vor den 45 Delegierten einen umfassenden Ephoralbericht ab, der die zum Teil gravierenden Probleme des Kirchenkreises ansprach, aber auch Anlass zu der Hoffnung gab, dass sich die Aufgaben gemeinsam meistern lassen. Zu den freudigen Anlässen zählte zweifellos das erste große Tauffest an der Weser in Rinteln. „47 Kinder aus sechs Kirchengemeinden wurden mit Weserwasser getauft.”, so der Superintendent, der es als die ureigensten Aufgaben der Kirche ansieht, Menschen über die Taufe in die Kirche aufzunehmen. „Froh und dankbar bin ich aber auch, dass wir im Konzert der Protestierenden zum Aufmarsch der Neonazis in Bad Nenndorf als evangelische Kirche Zeichen gesetzt haben”, so Kühne-Glaser weiter, der am Winklerbad eine kurze Rede halten durfte. Gut gelungen sei auch der 1. Reformationsempfang des Kirchenkreises im Ratskeller in Rinteln. Dort wurden Gespräche und Kontakte mit Menschen geknüpft, die im Kirchenkreis im weltlichen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Bereich und in den Medien Verantwortung tragen. Fotos von dieser Veranstaltung sind im Übrigen auf der Internetseite: www.kirchenkreis-grafschaft-schaumburg.de zu finden, die dank des Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit, Pastor Falk Nitsch, um einige Bereiche erweitert wurde. Mit der Eröffnung des Siegwartsweges zwischen Minden und Idensen führt nun ein zweiter Pilgerweg durch den Kirchenkreis. Der Superintendent lobt in diesem Zusammenhang die Anrainergemeinden, die sich den Aufgaben stellen, gute Gastgeber für die Pilger zu sein. In seinem langfristigen Ausblick auf kommende Veranstaltungen erwähnt Kühne-Glaser das Chortreffen und Singfest des Kirchenkreises in Hess. Oldendorf im Oktober 2010 unter dem Motto: „Der Kirchenkreis Schaumburg singt…”. Die Veranstaltung findet im Rahmen der bundesweiten Aktionstage „KirchenMusik in Deutschland” des Deutschen Musikrates statt. Abschließend sprach der Superintendent einige „Baustellen” an, denen zum Teil schon hitzige Debatten vorangegangen sind. „Nach langer und intensiver Diskussion hat der Ausschuss für Partnerschaftsarbeit beschlossen, im kommenden Jahr nicht der Einladung unseres Partnerkreises Dewhula-Lebowa in Südafrika zu folgen.
Wir brauchen, wenn wir die Partnerschaft als Kirchenkreis weiter führen wollen, eine neue Grundlage für unsere Aktivitäten”. Der Kirchenkreis ist zurzeit dabei, ein Gebäudemanagement einzurichten und lässt durch die Pfarrhäuser in den Gemeindehäusern Energiegutachten erstellen. Die Daten sollen als Grundlage dafür dienen, in Zukunft besser zu entscheiden, welche finanzielle Hilfe der Kirchenkreis noch geben kann. Darüber hinaus werden im Kirchenkreis spätestens 2012 endgültige neue Bemessungsgrundlagen für die Küster- und Raumpflegedienste erstellt sein. Fachausschüsse sollen Konzepte entwickeln, ob es bei der bisherigen Zuweisungspraxis bleibt, oder ob die Kirchengemeinden für technische Dienste eine Pauschale bekommen. All die Maßnahmen zielen auf die nächste Planungsrunde bis 2016 ab, die finanzielle Einsparungen zwischen 6 und 10 Prozent vorsehen. Der demografische Wandel ist längst im Gange. Neben den steigenden Austrittszahlen nehmen auch die Einwohnerzahlen im Kirchenkreis langsam aber stetig ab. Der Kirchenkreis Grafschaft Schaumburg hat innerhalb der letzten drei Jahre 2.000 Gemeindemitglieder verloren und liegt jetzt bei 50.500 Mitgliedern. Foto: tt