Referentin war Bärbel Schuncka. Die Diplom Sozialpädagogin und Künstlerin hatte einen Vortrag zum Thema „Ästhetische Bildung im Elementarbereich – Eine prozessbezogene Betrachtungsweise” mitgebracht. Diese Art von Bildung hat viele Facetten wie zum Beispiel Gesang, Tanz, Rollenspiele und bildnerisches Gestalten. Was jegliches kreatives Handeln immer gemeinsam hat, erklärte Schuncka wie folgt: „Es entwickelt sich von der Idee bis zum Ende des Projektes ein Prozess, den die Kinder und ihre Anleiter zusammen durchleben”. Hier gehe es um eine Herangehensweise frei von Wertung und bestimmten Zielvoraussetzungen. „Wertung ist Gift! Erfolgsdruck nervt!”, betonte die Rednerin. Ästhetische Bildung verstehe Bildung in der Hauptsache nicht als Wissensaneignung. Vielmehr müsse Bildung als Ergebnis sinnlicher Erfahrungen, die aus sich heraus Wissen und Erkenntnis entwickeln, fokussiert werden. „Ästhetische Bildung lässt sich auch nicht in der Qualität des fertigen Produktes begründen”, erklärte Schuncka, „viel wichtiger ist der individuelle Prozess, in dem ein Kind sich eine Maltechnik erobert”. Mit der Planung eines kreativen Projektes öffne sich den Kindern ein Erfahrungsraum, der lernen durch Handeln ermögliche.
Und wie so etwas praktisch aussehen kann, verdeutlichte die anschließende Kurzvorstellung von zehn Praxisbeispielen aus Kindertagesstätten und Grundschulen. „Kinder gestalten Obernkirchener Sandstein” hieß das Motto, unter dem der Kindergarten „Herminenstift” zusammen mit dem Künstler Kai Lölke zu Hammer und Meißel griff. Musikalisch ging es beispielsweise im Projekt „Musik und Tanz mit der Musik-Arche” in der Kita Nordsehl zu. Zum Thema „Malen und Collagen im Atelier” tobten sich die Sprösslinge des Kindergartens Pohle aus. Schwarzlichttheater, Fotowettbewerbe und Kunstprojekte wurden in anderen Einrichtungen zum Thema gemacht.
Weitere spannende Anregungen und Möglichkeiten im Bereich der äthetischen Bildung, lieferte die Ideenbörse „Kunst, ästhetische Bildung, Kultur, bildnerisches Gestalten” aus dem Online-Handbuch der Kindergartenpädagogik von Martin R. Textor.
Das nächste Arbeitstreffen der LeiterInnen-Arbeitsgemeinschaft findet am Donnerstag, dem 20. Mai von 14 bis 17.30 Uhr statt. Zum Thema „Kinder mit zusätzlichem Förderbedarf” referiert Frau Dr. Schüller vom Gesundheitsamt. Regina Hartmann und Gerold Barre informieren über „Das Kneipp-Kindergarten-Konzept konkret”. Weiter geht es am Donnerstag, dem 26. August von 14 bis etwa 17 Uhr. Referentin ist Dr. Uta Meier-Gräwe zum Thema „Was heißt Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder?”.
Den Abschluss bildet die Veranstaltung am Donnerstag, dem 25. November von 14 bis 17 Uhr. Dr. Karl Gebauer präsentiert „Bildung in der frühen Kindheit – ohne Wurzeln fällt man um”. Weitere Informationen sind per Mail unter kita.51@landkreis-schaumburg.de erhältlich. Foto: privat