Ein echtes Problem stellen mittlerweile die Unfallfluchten dar. Bei jedem vierten Unfall hätten sich die Verursacher entfernt, so Hoffmann. Selbst ein kleiner Kratzer sei keine Bagatelle, denn auf den Besitzer kämen teure Reparaturkosten zu. Am Ende beträfe es alle Bürger, die diese Schäden durch erhöhte Versicherungsprämien mittragen müssten.
Als besonders verwerflich bezeichnete Hoffmann all die, die sich bei Unfällen mit Personenschaden auf dem Staub gemacht haben. 18 Mal war das 2009 der Fall. Diese Zahlen seien nahezu nicht mehr akzeptabel. Dabei seien die Hinweise aus der Bevölkerung immens wichtig. Hoffmann appelierte an die Menschen im Raum Stadthagen, hinzusehen und die Polizei zu informieren. Mithilfe der Bevölkerung will die Polizei in den nächsten Jahren die Zahlen kontinuierlich senken.
Dass sich ständige Arbeit an Unfallschwerpunkten lohnt, zeigt ein Blick auf die Zahlen der Baumunfälle, deren Folgen meist dramatisch sind. Endeten vor drei Jahren noch 12 Unfälle an einem Baum, waren es 2008 noch zehn und im vergangenen Jahr nur noch drei. Hoffmann schreibt diesen Erfolg der polizeilichen Schwerpunktbildung und der guten Zusammenarbeit mit dem Landkreis und anderen Institutionen zu. Selbst wenn die Bilanz in diesem Bereich positiv ausfällt, will die Stadthäger Polizei dran bleiben. Denn die beiden Verkehrstoten aus dem vergangenen Jahr verstarben nach einer Kollision mit einem Straßenbaum.
Einen Aspekt der Statistik kann sich die Polizei Stadthagen nicht erklären. Habe es bisher häufiger außerorts gekracht, verschiebe sich der Scherpunkt nun in Richtung innerorts. Die Unfallursache Nummer eins außerorts sei immer noch erhöhte Geschwindigkeit. Daran habe die Polizei mit Kontrollen erfolgreich gearbeitet. Die Ursachen der Unfälle innerorts seien aber schwieriger zu bekämpfen, da sie sehr vielfältig seien. Es komme recht häufig zu Auffahrunfällen, beispielsweise an Ampeln. Grund dafür ist oft Unachtsamkeit. Foto: ih