Wenn zwei Welten aufeinandertreffen, ensteht daraus oft etwas Neues. Interessant wird es für die Teilnehmer der Tour „Radfahren plus Kultur” am Sonntag, dem 16. Mai in jedem Fall. Am Internationalen Museumstag verbinden sich unter den Händen des Kreisverbandes des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) und des Museums Amtspforte Sport und Kunst. Auf den ersten Blick eine gewagte Kombination, doch bei genauerem Hinsehen entpuppt sich das Konzept als Garant gehaltvolle Stunden, die vielen Geschmäckern entgegenkommen. Im vergangenen Jahr feierte die Konstellation Premiere mit 20 gut gelaunten Teilnehmern. Auf diese Weise verschiedene Bevölkerungsschichten zu erreichen, ist laut Museumsleiterin Susanne Slanina das gesteckte Ziel. Auf Erkundungstour im Sattel kann sie jeder davon überzeugen, dass es sich lohnt, das Umland zu erkunden. Unter der Leitung von ADFC-Mitglied Christina Lingner geht soll es um 11.30 Uhr an der Amtspforte mit Rad, Sack und Pack losgehen. Die kulturelle Fahrradtour führt rund um die Kreisstadt zu interessanten Sehenswürdigkeiten. An geschichtlich interessanten Punkte werden Stopps eingelegt. „Die Tour ist 25 Kilometer lang und wirklich für jeden geeignet”, so das Versprechen Lingners. Nach einer kurzen geschichtlichen Einführung am Museum geht es auf der zwei- bis dreistündigen Route nach Westen, zunächst zum Georgschacht und dann nach Meerbeck, wo Kirche und Gallhof besichtigt werden. Nächstes Ziel ist der Mittellandkanal. Nach etwa eineinhalb Stunden ist eine Pause geplant, in der Glaskünstler Frieder Korff in Mittelbrink sein Kunsthandwerk erklärt. Von hier aus geht es zurück zum Startpunkt, der Amtspforte, wo kleine Erfrischungen bereit stehen. Das Museum hat an diesem Tag von 11.30 bis 17 Uhr geöffnet und lädt zum Besuch ein. In der Dauerausstellung über drei Etagen warten Zeitzeugen aus Stadtgeschichte, Wirtschaft des 19. und 20. Jahrhunderts und dörflichen Lebens darauf, entdeckt zu werden. Beeindruckend ist die große Sammlung originaler Schaumburger Trachten. Zusätzlich ist die Sonderausstellung „Kunst aus der Kälte” zu sehen. Künstler und Mammut-Stoßzahnschnitzer David Frid aus Bad Nenndorf hat aus dem außergewöhnlichen Material Skulpturen und Schmuck gefertigt, für die sich ein Besuch in jedem Fall lohnt. Mehr als zehntausend Jahre lag das Material im Bodenfrost Sibiriens. Frid besitzt ein feines Verständnis für diese Art der Kunst und stellt hohe Forderungen an sich selbst. Dank besonderen Gespürs erweckt er den Werkstoff zu neuem Leben und folgt damit als einer der bedeutenden zeitgenössischen Künstler Russlands der Tradition des Beinschnitzens. Die Teilnahme an der Radtour und der Besuch des Museums sind kostenlos. Foto: nb
Kultur und Sport fest im Sattel: Museumsleiterin Susanne Slanina (mi.), Manfred Hoppe und Christina Lingner sind bereit für einen abwechslungsreichen Tag mit Fahrrad und Museum.