Zwei unter neuem Dach: Um Frauen und Mädchen noch bedürfnisorientierter betreuen zu können, haben die Beratungsstelle „basta” und das Frauenzentrum ihre alten Räumlichkeiten in der Loccumer Straße verlassen und sind zum 1. Juni umgezogen.
Der neue Standort „Am Stadtpark 10”, ist noch zentraler gelegen und bietet den Mitarbeiterinnen beider Vereine dringend benötigten, zusätzlichen Platz. Statt mit zweien steht „BASTA” jetzt mit drei Beratungsräumen in der oberen Etage der dort ansässigen Anwaltskanzlei zur Verfügung um dem personellen Zuwachs gerecht zu werden. Wie die Mitarbeiter berichten, seien die alten Räumlichkeiten zudem sehr hellhörig gewesen. Dies sei am Stadpark nicht der Fall, ein Raum wurde sogar „nachgerüstet” und mit einem zusätzlichen Schallschutz ausgestattet. Auch das eine oder andere Möbelstück ist durch ein neues ersetzt worden. Nach 20 Jahren mehr als nötig. Drei Wochen haben Umzugs- und Renovierungsarbeiten gedauert, währenddessen zwar keine Betreuung vor Ort möglich war, die Telefonsprechzeiten für Hilfesuchende jedoch aufrecht erhalten worden sind. Um den Wechsel möglichst schnell zum Abschluss zu bringen, haben „Basta” und das Frauenzentrum für acht Tage die Jugendwerkstatt mit zehn Helfern ins Boot geholt. „Das ging ratzfatz, so schnell konnte man gar nicht gucken”, so „BASTA”-Mitarbeiterin Ingetraud Wehking, „dafür möchten wir uns bei den Helfern der Jugendwerkstatt bedanken. Wir wissen nicht, wie wir das sonst hätten bewältigen können.” Bereits beim letzten Umzug vor sechs Jahren konnten die Vereine auf die Hilfe der Einrichtung setzen. Petra Müller, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Frauencafes, wusste bereits Positives berichten.
Das erste Frauencafe am neuen Platz hat bereits stattgefunden und zog acht Teilnehmer an, denen es „gut gefallen habe”. Da eine an das Gebäude grenzende Wiese mitgenutzt werden darf, sind künftig auch Treffen unter freiem Himmel möglich.
Weniger positiv fällt jedoch die erste Bilanz der BASTA-Mitarbeiterinnen aus: Die Absagequote der persönlichen Gespräche seien um etwa 30 Prozent gestiegen. Als Grund vermuten Wehking, Uschi Mahlo und Vereinsvorsitzende Angelika Thurnier-Goder neben der Zeitverzögerung durch die Umzugspause auch die Neuerung als solche. Für viele Frauen sei die Veränderung belastend und eine „zusätzliche Hürde” auf dem Weg zur Beratungsstelle. Der Service von „BASTA” und Frauenzentrum sind jedoch völlig unverändert mit umgezogen.
Im Herbst soll es sogar ein zusätzliches Angebot geben: Diplom-Pädagogin und Kunsttherapeutin Mahlo lädt an sechs Abenden in die „kunsttherapeutische Gruppe” ein, die sechs interessierten Frauen offensteht. Eine weitere, grundlegende, Neuerung kündigte Wehking für den Folgemonat an: Bereits von langer Hand geplant, steht im Juli die Fusion beider ohnehin kooperierender Vereine an. Solange bleibt nur an einem Schild im Fenster sichtbar, wo Basta sich seit Monatsanfang befindet.
Einen Wermutstropfen benennen die Damen in der neuen Einrichtung dennoch: „Leider ist es hier nicht behindertengerecht, aber wir sind bemüht entsprechende Lösungen zu finden”, so Wehking. Frauen und Mädchen mit Behinderungen können sich also trotzdem trauen und „BASTA” kontaktieren, wenn sie ein persönliches Gespräch suchen. In diesem Fall ist es möglich, andere Treffpunkte zu vereinbaren. Nähere Informationen unter der Nummer 05721/91048 und im Internet auf www.basta-stadthagen.de. Wer sich zudem vor Ort informieren möchte, hat am Tag der offenen Tür am 10. September Gelegenheit dazu. Foto: nb
Helfende Hände: Hakan Bozkurt (hi.v.li.), Felix Schmidt-Krey, Roxanne-Charmaine Weihkopf, Alexander Berschauer, Tischlermeister Alfons Fischer und ihre Kollegen sorgen dafür, dass die Mitarbeiterinnen von „BASTA” und Frauenzentrum schnell wieder einsatzbereit sind.