„Die Atzen” haben das Schützenfest erobert. Zumindest den Teil, den die Jungen Bürger für sich besetzt haben. „Miese Feierei - dies, das” lautete deshalb ihr gewähltes Motto.
Den verheißungsvollen Worten ließ der Schützenfestnachwuchs Taten folgen und legte sich in Sachen Stimmung ins Zeug. Die Mischung machts, so reiht sich in das schwer partyverdächtige Repertoire immer wieder eines der traditionellen Lieder, etwa vom Mann, der mit einem Mädel spazieren ging.
Hier sind voller Körpereinsatz und Mitsingen in Appelllautstärke gefordert. „Was sind schon Vuvuzelas gegen den Gesang der jungen Bürger.” Die Worte von Major Karl-Wilhelm Bargheer könnten nicht besser treffen. Mittendrin immer wieder der Schlachtruf „Disco Panzer, dingelingeling”, der von den Umstehenden unmittelbar aufgegriffen wird, um ihn zu Ehren des amtierenden Rottmeisters lauthals noch mehrere Male durch das Lokal zu schicken. „Der hat sich irgendwie ganz spontan etabliert”, kommentiert Markus Panzer. Doch es gibt noch mehr Neues zu vermelden: Erstmals schmücken zwei große Banner die Rottfeier, die jedem Passanten zeigen, mit wem er es hier eigentlich zu tun hat. 150 Arbeitsstunden hat eine fleißige Truppe investiert und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Gar nicht neu ist hingegen der Ort der Rottfeier, die bereits seit zwei Jahrzehnten an der gleichen Stelle in der Krebshäger Straße stattfindet. Grund genug für die Jungen Bürger, das Jubiläum auf Rottabzeichen und T-Shirts mit einem „20 Jahre TRoy” zu verewigen und der Familie Roy für ihre Gastfreundschaft so zu danken. Apropos: Sags mit wenigen Worten, aber auf einem Shirt. Das könnte locker als zweites Motto durchgehen, denn das Outfit der Rottmädels ist nicht nur anziehend, sondern auch aussagekräftig: „Panzer, wo bleibt das Bier. Munition ist alle”.
Und das geht natürlich gar nicht, wenn Markus Petersen seine letzte Amtszeit als Hauptmann feiert. Neben all der Feierei ist vergessen die Jungen Bürgern trotzdem nicht ihre „Pflichten”. Auf dem Marktplatz haben sie am Festmittwoch für die traditionelle Spende Hawaii-Ketten in schwarz-rot-gold verkauft, deren Erlös zusammem mit zwei Euro Rottbeitrag pro Person dieses Mal an die Autismusambulanz der Lebenshilfe geht. Weiterfeiern! Foto: nb