Das „Schaumburger Mosaik” nimmt Formen an. Der Multikulturelle Verein, der es sich auf die Fahne geschrieben hat, landkreisweit etwas in Sachen Miteinander der Kulturen zu bewegen, ist mit seiner Arbeit ein gutes Stück vorangekommen.
Auf seiner letzten Mitgliederversammlung wurde nicht nur die Satzung verabschiedet, auch der Vorstand wurde gewählt und macht den Verein nun handlungsfähig. Fachliche Einblicke steuerte Katja Ngassa Djomo, Ethnologin und Pädagogin, der Zusammenkunft als Referentin für das Ethno-Medizinische-Zentrum in Hannover bei. Migration, Service und Gesundheit sowie deren Verknüpfung sind das Aufgabengebiet der Organisation, die in Gesundheitsfragen oft die einzige Anlauftselle für Menschen mit Migrationshintergrund ist, die aufgrund von Verständigungsschwierigkeiten hohe Hürden vor sich sehen. Das Zentrum sieht sich als Mittler zwischen den Kulturen, das insbesondere dieser Bevölkerungsgruppe den Zugang zu Versorgungsangeboten erleichtern will und so auf lange Sicht Eigenverantwortung erzeugt. Rund um die Frage, wie Integration gelingen kann, berichtete sie über Aufgaben, Ziele und verschiedene Aspekte des Alltag im Zentrum. Landes- und bundesweit werden durch die Vereinigung mehrere 1000 Mitglieder betreut. Als Grundvoraussetzung für Fortschritte der Integration stellte Ngassa Djomo das Erkennen der Notwendigkeit heraus. Ist dies der Fall, müssten Bemühungen von allen Seiten kommen, die im besten Fall politisch verankert und unterstützt werden.
„Sie sehr hat deutlich gemacht, dass Integration nur gelingen kann, wenn alle Beteiligten mitmachen”, so das Fazit von Richard Wilmers. Die bisherigen Motoren des Mosaiks wurden erwartungsgemäß einstimmig für zwei Jahre auf den zu vergebenden Positionen des Vorstandes platziert. Ahmet Cetindere übernimmt demnach den Vorsitz, Wilmers seine Stellvertretung. Doktor Dieter Kindermann engagiert sich als Schatzmeister, Hülya Songün und Zabit Cetin fungieren als Beisitzer. „Der Verein kann nur gemeinsam stark sein”, motivierte Cetindere seine Mitglieder, „es ist wichtig, dass man die Gesellschaft mobilisiert und tolerant miteinander lebt. Wir sind überzeugt, in den nächsten zwei Jahren einiges zu erreichen.” Den Weg zum Ziel soll vor allem die Vernetzung mit weiteren Vereinen und Verbänden bereiten. Um die Mitgliedschaft attraktiver zu gestalten, gibt es etwa für Vereine, die vorrangig aus Kindern und Jugendlichen bestehen deutliche Vergünstigungen.
Der reguläre Betrag liegt bei zwölf Euro, Letztere zahlen jedoch nur sechs Euro pro Monat. Vereinigungen, die keine, oder nur geringe Beiträge erheben, zahlen symbolisch einen Euro. Fünf Vereine und Verbände waren dem Mosaik bereits beigetreten, darunter etwa der Kreisverband der CDU, die Wählerinitiative WIR, der SV Union Stadthagen und das Multikulturelle Zentrum. Um die Übrigen auch noch zu überzeugen, soll in den nächsten Monaten ein Arbeitsplan entstehen. Mittel der Wahl ist dabei Information via Internetpräsenz und Flyer. So will sich das Mosaik in den kommenden Monaten Stein für Stein weiter zusammensetzen. Foto: nb
Geben als Vorstand die Richtung an: Zabit Cetin (v.li.), Hülya Songün, Ahmet Cetindere, Richard Wilmers und Dr. Dieter Kindermann.
Vorsitz Ahmet Cetindere wagt als Vorsitzender einen ersten Ausblick auf die nächsten Schritte des Vereins.