Bürgermeister Bernd Hellmann sagte, er könne zwar zig Gebäude oder Straßen aufzählen, die Fellmann während seiner Amtszeit verändert habe, doch das werde Fellmann nicht gerecht. Fellmann habe seine Aufgabe in überdurchschnittlicher Weise abgearbeitet und gestaltet. „Er hat Stadthagen seinen Stempel aufgedrückt und Spuren hinterlassen”, fasste Hellmann das Wirken Fellmanns zusammen. Stark zuzuschreiben sei ihm die „Vitale Innenstadt” mit dem Zentrenkonzept, Stadtmarketing und Leitbild. Ein besonderes Faible von ihm sei auch der Lichtmasterplan im Rahmen der „Gestaltung des öffentlichen Raums”, für den er jüngst noch kräftig Spenden sammelte. Die Stadtsanierung mit dem Umzug ins neue Rathaus, die Landschaftspflege, die Radwegeplanung, der Ausbau der Infrastruktur mit der Nord-Ost-Tangente – Veränderungen an denen Fellmann maßgeblich (mit-)gewirkt habe. Alle Tätigkeiten zu benennen würde den Platz sprengen. Er habe nicht nur den städtischen Blick besessen, sondern seinen Blick auch auf den Landkreis, sogar auf niedersächsischer Ebene ausgeweitet, sagte Hellmann, indem sich Fellmann in Prozesse wie beispielsweise das „Expo Städtenetz” und in den Niedersächsischen Städtetag eingebracht habe. Der Bürgermeister blickte zurück und stellte fest: „Ich habe sehr gerne mit dir zusammengearbeitet und dich als Partner wahrgenommen”. Fellmann habe zwar auch öfters mal „kritisch geguckt, wenn man sich an der einen oder anderen Stellen uneinig war”, sich aber dennoch der Herausforderung angenommen.
Das Talent dafür ist ihm wohl schon mit in die Wiege gelegt worden. Denn bereits sein Vater war Baudirektor in Neumünster, wo Manfred Fellmann auch aufgewachsen ist. Er studierte Städteplanung und arbeitete sieben Jahre als Projektleiter bei der Niedersächsischen Landesentwicklungsgesellschaft. Mit der Bewerbung bei der Stadt Stadthagen 1982 habe sich Fellmann in die Altstadt verliebt. Aber nicht nur das: Er zeigte auch gleich, dass er ein gesundes Selbstbewusstsein besitzt, indem er schrieb, dass es sein Ziel sei das „erworbene Wissen in der kommunalen Bauverwaltung an leitender Stelle einzusetzen”. Dass er das äußerst erfolgreich umgesetzt hat, zeigten auch die Dankesworte von Ute Steidel, Vorsitzende des Bauausschusses und Wolfgang Kaiser vom „Expo Städtenetz”. Demnach sei Fellmann nicht nur ein lernfähiger Mensch, sondern auch jemand, mit dem es Freude mache zusammenzuarbeiten.
Fellmann selbst bedankte sich auf seine Art bei Kollegen, dem Bau- und Umweltausschuss, den Ratsmitgliedern, Behördenvertretern, Vereinen und externen Fachberatern sowie allen Weggefährten. Im Gepäck hatte er eine Collage, mit deren Hilfe er auf seine langjährige Tätigkeit zurückblickte. Fellmanns Fazit: „Wir haben gemeinsam dem Erstickungstod der Altstadt erfolgreich entgegen gewirkt”.
Er bedankte sich, dass er als Architekt und Stadtplaner in Stadthagen tätig sein durfte. Laut Fellmann sei dies ein „Spiel in der 1. Liga” gewesen. Er sei stolz, die Stadthäger Stadtentwicklung mit begleitet und gefördert zu haben. Was der Tag der Verabschiedung für ihn bedeutet, erklärte Fellmann kurz und knapp: „Es ist eine Zäsur.” Aus seiner Sicht sei es eine erfolgreiche Entwicklungsperiode für Stadthagen gewesen, so dass die Stadt für die Zukunft gut aufgestellt sei. Damit ist klar: Er geht zwar, aber seine Spuren bleiben. Foto: jl