In gelöster Atmosphäre ging es dabei zunächst um das Kennen lernen und um den Austausch der gewünschten Themenstellungen. Die nächsten zwei Treffen im neuen Jahr stehen schon fest: Am Dienstag, 8. Januar, um 10 Uhr, und am Mittwoch, 9. Januar, um 19 Uhr kommt die offene Gruppe im Museum Rodenberg zusammen.
Dabei soll es vorrangig um das Thema „Was fehlt mir, um mich in Deutschland wohl zu fühlen?” gehen. Bezeichnend für die Zusammensetzung der ersten „Vormittagsgruppe” war die Tatsache, dass vor allem die Frauen aus anderen Bundesländern wie Berlin oder Bayern gewisse Anpassungsschwierigkeiten bei ihrer Eingewöhnung im neuen Wohnort Lauenau, Groß Munzel oder Rodenberg äußerten. Für die Frauen aus der Türkei, aus Mexiko oder Puerto Rico stand bei der Integration vor allem die Sprache als wichtiges Instrument im Vordergrund.
Grobe Ressentiments gegen Ausländerinnen hat keine von ihnen in Deutschland erlebt, wohl auch, weil die bei den Treffen anwesenden Migrantinnen über das Erlernen der Sprache Barrieren aufgelöst und schnell Kontakt mit Deutschen gefunden haben. Bei allem guten Willen sei es aber eine Tatsache, so die Frauen mit ausländischen Wurzeln, dass man in der Regeln „unter sich” bliebe.
In der Muttersprache könne man besser über Gefühle reden. Die Psychologin Graciela Munoz de Brandt, die zusammen mit der Gesundheitspraktikerin Tina Böhm den Gesprächskreis in Leben gerufen hat, hakte bei dieser Feststellung ein und unterstrich die Wichtigkeit, sich aus dieser Gruppe zu lösen „Wir müssen alle miteinander agieren, denn wir alle bilden die Gesellschaft ab, in der wir leben”, unterstrich sie. Von den deutschen Teilnehmerinnen, die ihre Wurzeln nicht in der Samtgemeinde Rodenberg haben, wurde betont, dass es auf dem Land oft schwierig sei, Kontakte zu knüpfen oder irgendwann gar als „Einheimische” zu gelten. „Wer hier nicht wenigstens konfirmiert wurde, gehört nie richtig dazu”, glaubte eine. Ein guter Weg, sich zu integrieren, sei zum Beispiel, sich Vereinen anzuschließen.
Erfahrungen im Alltag, der Abbau von Ängsten und Vorurteilen, der Austausch von Erkenntnissen soll bei den nächsten Treffen im Vordergrund stehen. Die Treffen sind offen, die Teilnahme ist kostenlos. Foto: pd