Laurens Weers nutzte die Zeiten ohne Arbeit, um seine Qualifikation zu verbessern und bildete sich im Bereich CAD fort. Mit zunehmendem Alter und längerer Arbeitslosigkeit wurde es nicht einfacher. In den vergangenen sechs Jahren bekam er ganze drei Mal Gelegenheit, sich persönlich vorzustellen, ansonsten schriftliche Absagen, sofern die Bewerbungsunterlagen überhaupt zurückgeschickt wurden. Trotzdem gab Laurens Weers nicht auf: „Ich habe immer darauf geachtet, mich gut zu präsentieren.” Seine persönliche Ansprechpartnerin beim Jobcenter Hameln-Pyrmont, Heike Knaack, gab ihn ebenfalls nicht auf; Anfang 2014 machte sie ihn auf ein Stellenangebot der Firma CAD Konstruktionsbüro Elfie Manke in Halvestorf-Bannensiek aufmerksam.
Geschäftsführerin Elfi Manke kennt das konjunkturelle Auf und Ab für CAD-Fachkräfte aus eigener Erfahrung. 1995 machte sie sich als Alleinunternehmerin selbständig. Heute beschäftigt sie acht Mitarbeiterinnen, einen Auszubildenden und Laurens Weers. Als externe Dienstleisterin fertigt sie für große Unternehmen wie Landkreis Hameln-Pyrmont, Stadt Hameln, Staatliches Baumanagement, Lenze SE, Philips GmbH und weitere CAD-Planungen. Ihr Personal muss vielseitig aufgestellt und flexibel sein. Wie gut sich Laurens Weers im Vorstellungsgespräch präsentierte, beeindruckte Elfie Manke sehr. Ihre Maxime: „Qualifikation und Alter sind nicht alles, sondern der menschliche Faktor, die menschlichen Werte sind entscheidend.”
Sie stellte ihn ein und das Leben von Laurens Weers stellte sich um. Um seine Kenntnisse aufzufrischen, musste er sich reinknien. Damit dies das Unternehmen nicht belastet, wurde seine Einarbeitung mit einem speziellen Eingliederungszuschuss durch das Jobcenter Hameln-Pyrmont gefördert. Für seine Chefin ist der Zuschuss nicht entscheidend „Herr Weers hat so viel Potential, das nur noch aktiviert werden musste. Als älterer Mitarbeiter, der sein Arbeitsleben schon gehabt hat, zeigt er die Disziplin und Motivation, gute Arbeit abzuliefern.” Heute ist Herr Weers aus dem Team nicht mehr wegzudenken und statt mit dem Motorroller kommt er mit dem Auto zur Arbeit. Insgesamt hat sich die Beschäftigungssituation der älteren Arbeitnehmer in den vergangenen Jahren verbessert, trotzdem bleiben Arbeitsmarktprobleme von älteren Menschen weiterhin unübersehbar. Das belegen Studien des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Einmal arbeitslos geworden, ist das Risiko arbeitslos zu bleiben, für die Personengruppe der über 50-Jährigen weiterhin deutlich höher. Arbeitsagentur und Jobcenter haben Förderinstrumente, welche die Einstellung von älteren Menschen unterstützen. So kann die Einarbeitung älterer Arbeitnehmer ab 50 Jahre mit einem Eingliederungszuschuss gefördert werden. Interessierte Arbeitgeber wenden sich an den Arbeitgeber-Service Hameln: Dort können sie sich persönlich durch Fachleute im Außendienst zum Thema Einstellung und Beschäftigung älterer Arbeitnehmer beraten und individuell über Förderungen durch Arbeitsagentur und Bundesprogramme informieren lassen. Kontaktaufnahme über den gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters direkt per Mail unter hameln.arbeitgeber@arbeitsagentur.


Foto: privat