LANDKREIS (mk). In einer landesweiten Umfrage hatte der NDR ermittelt, dass in Niedersachsen rund 27.000 Plätze in Flüchtlingsunterkünften leer stehen. Im Landkreis Schaumburg sind es 626. Dies führt zu teilweise massiven Kosten für die Kommunen, die gezwungen sind, Unterkünfte vorzuhalten. Klaus Heimann, 1. Kreisrat und Pressesprecher des Landkreises, gibt für Schaumburg Entwarnung: „Ausgesprochene Vorhaltekosten haben wir nicht.” Der Landkreis Schaumburg konnte bei der Unterbringung auf zahlreiche Immobilien zurückgreifen, die in kommunaler Hand waren. Zwei leerstehende Schulgebäude, Wohnraum der Bundeswehr beziehungsweise Unterkünfte der Bundesanstalt für Immobilien. Letztere, so Heimann, seien sogar mietfrei zur Verfügung gestellt worden. Die ehemalige Sonderschule in Rinteln steht aktuell wieder leer und auch in Bückeburg wird nur noch der Flügel mit den kleinen Appartements genutzt. Beide Gebäude stehen im Notfall als Gemeinschaftsunterkünfte zur Verfügung, belasten den kommunalen Haushalt jedoch nicht zusätzlich. Neben den insgesamt sechs Sammeleinrichtungen hat der Landkreis in der Hochphase noch bis zu 450 Wohnungen angemietet. Etwa 50 davon sind wieder frei und die Mietverträge sind beendet. Die restlichen Wohnungen bleiben belegt, denn die dezentrale Unterbringung, so Heimann, steht in Schaumburg an erster Stelle. Zudem seien die Kommunen hier sehr flexibel, da nicht genutzter Wohnraum kurzfristig wieder zurückgegeben werden könne. Langfristige Mietverträge, Containerlösungen oder sogar Baumaßnahmen seien nicht notwendig geworden, da der Landkreis auf kommunale Gebäude zurückgreifen konnte beziehungsweise Unterstützung von Seiten der Bundeswehr erhalten habe. Aktuell erhält der Landkreis pro Flüchtling und pro Jahr circa 10.000 Euro. „Damit kommen wir nicht ganz hin”, erläutert Heimann. Die Gesamtkosten für die Unterbringung, Lebenshaltung, etc. belaufen sich auf etwa 11.000 Euro pro Flüchtling, pro Jahr.