LANDKREIS (bb). Auf der Sitzung des Kreistages hat Landrat Jörg Farr erläutert, dass die seit langem angestrebte Ausweitung des günstigeren GVH-Tarifes auf weitere Bahnlinien im Landkreis mit entsprechender Entlastung der Kunden doch nicht zu Beginn des Jahres 2018 erreicht werden wird. Farr erklärte, dass er diese Entwicklung nicht nur mit Betrübnis sondern mit „extremer Verärgerung” aufgenommen habe. Anfang des Monats habe die Region Hannover den Landkreis Schaumburg und die am Prozess beteiligten weiteren Landkreise um die Region Hannover über die Entwicklung informiert, wie Farr festhielt. Verursacht hätten die Verzögerung Forderungen einiger der eingebundenen Bahnverkehrsunternehmen, die in einer Rolle rückwärts das Thema Ausgleichszahlungen erneut in die Diskussion gebracht hätten. Damit würden diese „Grundsätzliches noch einmal aufwerfen”, das aus Sicht der Region Hannover und der Landkreise in dem langdauernden Verfahren bereits geklärt worden sei. Mit der Ausweitung des in der Region gültigen GVH-Tarifs auch auf Einzeltickets auf die Strecke Hannover Minden über Haste hinaus hinein ins Schaumburger Land sowie auf die Linie nach Rinteln würden die Fahrgäste von günstigeren Fahrpreisen profitieren. Damit sollte die Anbindung der Schaumburger Bürger in Richtung Hannover verbessert werden. Nach dem gleichen Prinzip beteiligen sich weitere Nachbarlandkreise der Region Hannover an dem Verfahren. Diese fünf Landkreise erklärten sich bereit, für dadurch entstehende Gebührenausfälle Ausgleichszahlungen in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro zu zahlen. Für Schaumburg hätte dies einen Anteil von rund 340.000 Euro jährlich bedeutet. „Jetzt kommen noch einmal zusätzlich Forderungen in Höhe von 2,7 Millionen Euro auf den Tisch”, so Farr. Somit würde sich der Gesamtausgleich auf rund fünf Millionen Euro belaufen. Dabei liege der zuvor verhandelten Ausgleichsumme in Höhe von rund 2,2 Millionen auch ein juristisches Gutachten zu Grunde, wie Farr festhielt. Die Zustimmung der Verkehrsunternehmen für den Abschluss des Projektes werde jedoch benötigt. Somit bleibe den Landkreisen und der Region nichts anderes übrig, als nun noch einmal in die Diskussion Ausgleichzahlungen einsteigen, welche sie längst für abgeschlossen gehalten hätten.Foto: archiv bb