Ein paar der Exponate sind vielen möglicherweise noch von der Ausstellung „Achtung, Hochspannung!” in Erinnerung, die vor fünf Jahren zahllose Besucher in das Museum gelockt hatte. Weitere historische Geräte wurden von dem Physiker Wolfgang Engels nachgebaut. Zu den Objekten, die Stefan Meyer präsentierte, zählten unter anderem der Band-Generator, der „Elektrische Hagel”, die „Franklin´sche Klingel”, die im Jahr 1754 erfundene „Leidener Flasche” sowie die Blitztafel und das von Wolfgang Engels konstruierte „Donnerhaus”, mit dem es eine besondere Bewandtnis hat. Bei seinem geschichtlichen Rückblick machte Stefan Meyer deutlich, dass schon im 18. Jahrhundert Experimente mit Elektrizität gemacht worden seien - die freilich überwiegend eher unterhaltsamen Charakter hatten, was auf einigen Gemälden im Hintergrund gut zu sehen war. Mit richtig ernsthaften Bemühungen indessen ging es zu jener Zeit tatsächlich in Rinteln zu. Was vermutlich bislang nur wenige wussten: Nachdem der Rintelner Professor Johann Matthäus Hassencamp in Frankfurt den berühmten Benjamin Franklin kennen gelernt hatte, ließ er sich von dessen Erfindung des Blitzableiters inspirieren. Mit dem Ergebnis, dass Rinteln bereits im Jahr 1779 als erste Stadt über ein „flächendeckendes” System von Blitzableitern verfügte. Freilich hatte man nach der Installation ganze zwei Jahre auf ein Gewitter warten müssen, um schließlich herauszufinden, dass das System eben doch nicht flächendeckend, sondern nur punktuell funktionierte. Wie ein Blitzableiter tatsächlich funktioniert, das demonstrierten Stefan Meyer und Wolfgang Engels am Ende eindrucksvoll vor dem Museumsportal: Das auf dem Boden mit Schwarzpulver betreute „Donnerhaus” erwies sich nach mehreren selbst erzeugten Blitzen als absolut sicher. Als Wolfgang Meyer allerdings in der Mitte des vom Dach in den Boden reichenden Blitzableiters den Kontakt unterbrach, da gab‘s einen gewaltigen Knall und das Haus war als solches nicht mehr erkennbar. Foto: km