Große Aufmerksamkeit aber genossen die „Sonntagsarbeiter”. Fachbetriebe, die sich speziell mit der Sanierung alter Gebäude beschäftigen, hatten auf Anregung der Schaumburger Interessengemeinschaft Bauernhaus (IGB) „lebende Baustellen” eingerichtet. Besonders in Soldorf, aber auch in Rodenberg und Feggendorf konnte Handwerkern bei der Arbeit zugesehen werden. Im Mittelpunkt stand die neue „Schaumburger Mütze” an einem alten Hofgebäude: Die Dachdeckergesellen Ralf Sprenger und Stefan Vorkauf beantworteten unermüdlich Fragen von Besuchern. Auch für die Beiden war der Einsatz etwas Ungewöhnliches: „Höchstens alle zwei Jahre” müssen sie mal Hand an einen solchen regional typischen und dennoch seltenen Rundwalm legen. Diesmal gingen sie mit besonderer Vorsicht zu Werke: Denn die noch handgefertigten und wohl 150 Jahre alten Hohlpfannen dienten bislang als Wetterschutz auf einer Scheune in Messenkamp. Nun sollen sie wenigstens für die gleiche Zeit Regen und Wind am Soldorfer Salinenplatz trotzen. Ein Stück weiter waren Mitarbeiter der Apelerner Zimmerei Springinsguth mit Balkenverzierungen am Werk; in einem nahen Garten entstand ein Back- und Grillofen. Und direkt am Straßenrand wuchs ein Schornsteinkopf in die Höhe: Der blieb natürlich nicht an dieser Stelle. Sein künftiger Verwendungsort ist Wunstorf. Weitere „lebene Baustellen” befanden sich in der Alten Schule des Dorfes sowie im Rodenberger Bassenbrink (Wärmedämmung) und in Feggendorf (Bauphasen für eine Wandheizung).
Bericht Seite 30/31. Foto: al